Vier Seniorenchöre feiern "ihren" Marek Skowronski
Singe, wem Gesang gegeben, heißt ein Sprichwort. Und so ließen über 100 Herner Senioren ihre Stimmen erklingen, um dem umtriebigen Marek Skowronski seinen runden 60. Ehrentag zu versüßen.
Wenn in Herne die etwas reifere Generation zum Liedtext greift, ist er nicht weit. Denn Marek Skowronski, seines Zeichens Diplom-Musiklehrer, schwingt bei insgesamt vier Seniorenchören den Taktstock.
„Ich hatte vor 17 Jahren die Idee“, erinnert sich der nun frisch in den Club der 60er eingetretene Skowronski. Angefangen hat alles mit dem Funkenberger-Frauen-Senioren-Chor, den er 1998 ins Leben rief. Nach dem Seniorenchor Flora Marzina und den Senioren-Kammerchor Flora Marzina, in denen eindeutig die Damen die Oberhand haben, folgte zuletzt 2010 der Senioren-Seemannschor Crange.
Mit Geduld zur Stimmgewalt
„Wir sind froh dass wir ihn haben, es gibt musikalisch keinen Besseren“, schwärmt Gerda Kokott von den Funkenberger Frauen. „Er ist sehr geduldig, schließlich ist es nicht immer einfach mit so vielen Frauen“, lässt sie mit einem Augenzwinkern weise Worte folgen.
Auch die anderen Damen hat Marek Skowronski offenbar ganz für sich gewonnen. „Er ist sehr engagiert und das Menschliche passt“, lässt Christel Neuhaus wissen, die im Seniorenchor Flora-Marzina und im Senioren-Kammerchor die Stimme erhebt.
Kein Wunder also, dass sich „seine“ vier Chöre anlässlich von Skowronskis rundem Geburtstag gerne trafen, um seinen 60. mit einem Konzerttreffen in der Begegnungsstätte Flora Marzina gebührend zu feiern. „Ich hatte so ein Treffen schon lange vor. Das war nun eine gute Gelegenheit“, lässt Skowronski ganz ruhig wissen, doch die Freude ist ihm anzusehen.
Erst recht, wenn er „seine“ Sängerinnen und Sänger mit Verve und guter Laune durch die Lieder steuert.
Denn nicht nur die Damen sind von ihm begeistert. „Wir bedanken uns für deine Geduld, die du in den vier Jahren mit uns hattest. Schließlich haben wir auch ein Alter erreicht, in dem das Lernen nicht mehr so leicht fällt. Denn alle vier Wochen ein neues Lied mit uns einzustudieren, ist schon, wie Dieter Bohlen immer sagt, ,hammermäßig‘!“, findet auch Karl-Heinz Hoffmann vom Senioren-Seemannschor warme Worte.
Wenn der Chorleiter mit Herzblut arbeitet
Das Herzblut, mit dem Marek Skowronski arbeitet, kommt an. „Es macht einfach Spaß, er vermittelt es gut“, findet Marlies Grunert vom Funkenberger Frauenchor.
Da natürlich auch Abwechslung gefragt ist, verfügt jeder Chor über ein unterschiedliches Repertoire. Skowronski sucht selbst die Lieder aus und bearbeitet sie dem Alter seiner Schützlingeentsprechend. „Unsere Stimmen sind tiefer als bei jüngeren Leuten“, erklärt Gerda Kokott.
„Man braucht Geduld“, gibt Skowronski zu. „Aber die Leute singen gern. Wir haben mit einfachen Stücken angefangen, aber jetzt sind auch schon kompliziertere dabei“, freut er sich über das steigende Niveau.
Doch es geht ihm nicht um die unbedingte musikalische Perfektion. „Es muss nicht hunderprozentig sein.“ Ebenso wichtig sei es, das der Chorgesang „Körper und Geist fordert“. Schließlich ist auch im höheren Alter Aktivität angesagt. Nur im Ohrensessel zu sitzen ist wahrlich nicht empfehlenswert. Da im Chor auch die Geselligkeit erhalten bleibt, was sicherlich nicht das Schlechteste ist in Sachen Gesundheit, empfindet Skowronski seine Arbeit als „eine Art von Musiktherapie“.
Auch ihm selbst bekommt die Arbeit so gut, dass er offenkundig nicht daran denkt, kürzer zu treten, im Gegenteil. Zum einen will er mit seinen vier Chören am „Day of Song“ teilnehmen. „Außerdem hab‘ ich vor, noch einen weiteren Seniorenchor zu gründen“, verrät er. Also können weitere sangesfreudige reife Damen und Herren schon mal ihre Stimmen ölen. Denn Marek Skowronski hat noch einiges vor!
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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