Beim "Wanner Mittagstisch" geht Hilfe durch den Magen

In Einsatz für die Armen: Caritas-Geschäftsführer Ansgar Montag (3. v. re.) mit einigen der fleißigen Ehrenamtlichen. Foto: Angelika Thiele
  • In Einsatz für die Armen: Caritas-Geschäftsführer Ansgar Montag (3. v. re.) mit einigen der fleißigen Ehrenamtlichen. Foto: Angelika Thiele
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Es ist ein kleiner, unscheinbarer grüner Container an der Laurentiuskirche. Doch für einige Menschen ist es ein Ort, der ein wenig Freude in einer schwierigen Situation spendet. Denn hier bekommen sie an sechs Tagen in der Woche eine warme Mahlzeit, die sie sich sonst womöglich nicht leisten könnten.

Es ist ein besonderer Tag, denn der „Wanner Mittagstisch“ hat zum Tag der offenen Tür eingeladen. Deshalb laben sich die Besucher an Reibeplätzchen und Currywurst. „Normalerweise gibt es einen Eintopf. Am Wochenende servieren wir dann etwas anderes wie zum Beispiel Gulasch oder einen Rollbraten“, erklärt Elisabeth Kühn, eine der helfenden Damen.

Auch ein Kuchen wird schon mal gespendet. „Wir haben zwei ältere Damen, die quasi für uns mitbacken“, verrät Brigitte Banaszak die von Anfang an dabei ist. Elisabeth Kühn stieß 2007 dazu. eine Bekannte hatte sie angesprochen, „sie hatten keine Leute und es gab mir eine Möglichkeit, zu helfen“, erklärt sie Ihr Engagement.

Menschen wollen keine Almosen

Seit mittlerweile 13 Jahren gibt es den Wanner Mittagstisch. Täglich außer mittwochs können einkommensschwache Menschen zwischen 11.30 und 13 Uhr für einen kleinen Geldbetrag ein warmes Mittagessen bekommen. „Die Leute wollen keine Almosen“, weiß Ansgar Montag, Geschäftsführer des Caritasverbandes Herne. Daher werden für das Essen 60 Cent fällig, Getränke kosten 30 Cent. Für die meisten von uns kaum der Rede Wert. Doch wenn man jedes Geldstück dreimal umdrehen muss, ist auch das schon eine beachtenswerte Ausgabe. „Zum Ende des Monats kommen mehr Leute. Denn da wird das Geld knapp“, erklärt Montag. 20 bis 40 Leute werden täglich versorgt.

Dabei organisiert die Caritas die Essensausgabe, die Kirchengemeinde stellt den Raum zur Verfügung. Jeweils zwei Ehrenamtliche sind vor Ort, um das bei der ambulanten Suppenküche zubereitete Essen auszugeben. „Insgesamt haben wir einen Stamm von 20 Personen“, verrät Montag. „Wir sind damenlastig, aber ein paar Herren sind auch dabei.“

Weitere Helfer immer willkommen

Natürlich kennen sich die Helfer und die Besucher inzwischen, „95 Prozent der Leute haben die Hilfe dringend nötig“, weiß Elisabeth Kühn. Über die Lebensgeschichten möchte sie nichts verraten, „dann würden sie das Vertrauen verlieren“. Die Menschen sind aber offenkundig dankbar, einer trägt sogar spontan ein Gedicht vor. Weitere helfende Hände sind natürlich willkommen. Kontakt und Infos unter Tel. 02323/92800.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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