Peter Neururer gibt Herner Kindern den richtigen Kick
Nur noch die eng aufgestellten Hütchen, dann ist der Parcours geschafft. Geschickt dribbelt sich Justin durch und freut sich. „Das ist ja babyeinfach“, lässt der junge Kicker mit einem selbstbewussten Strahlen auf dem Gesicht wissen.
Bei dem einen oder anderen läuft das Bällchen nicht ganz so sicher, aber der Spaß, gemischt mit einer tüchtigen Portion Konzentration, ist allen ins Gesicht geschrieben. „Gut, weiter so“, feuert Trainer Nadir Boudhan, sonst in der A-Jugend Westfalia Hernes aktiv, seine Schützlinge an.
60 Fußballfans zwischen acht und 14 Jahren tummeln sich auf dem Sportplatz an der Reichsstraße. Denn der Verein „Herne hilft“ veranstaltet zum zweiten Mal sein kostenloses Fußballcamp, unterstützt von Sponsoren.
„Wir wollen Familien helfen, die nicht in Urlaub fahren können“, erklärt der 1. Vorsitzende Norbert Slaski.
Jeder möchte ein Autogramm
Da war auch Peter Neururer, Trainer des VfL Bochum, gerne zur Stelle. „Ich gebe mein Gesicht für eine unglaublich gute Aktion“, lässt der Fußballlehrer wissen. Dafür hat er sich flugs zwischen zwei Trainingseinheiten nach Herne begeben und schreibt trotz brütender Hitze fleißig Autogramme.
Brav aufgereiht warten die Kinder, bis sie an der Reihe sind. Das gefällt natürlich auch Eric, „es ist spannend einen bekannten Trainer live zu sehen“. Doch sein Herz gehört dennoch weiter Borussia Mönchengladbach.
Eine kleine Überraschung hat Neururer auch parat: „Ich lade alle Kinder mit einer Begleitperson zu einem Heimspiel ein“, verkündet er. Somit dürfen sich die Fußballfans den Knaller gegen den FC St. Pauli live vor Ort anschauen.
Und dann geht es auch schon wieder auf dem Feld weiter. Sieben Trainer bemühen sich ehrenamtlich um den kickenden Nachwuchs, darunter Westfalia Co-Trainer Pietro Perroni und Karl-Heinz Timmler, Trainer der SG Herne 70. „Der Spaß steht hier im Vordergrund“, macht Timmler deutlich. Aber das geschulte Auge registiriert natürlich auch: „Ein paar der Kinder haben richtig Talent“.
Technik will gelernt sein
An verschiedenen Stationen lernen sie Technik und Torschuss. „Wir haben den Ball hochgehalten, gedribbelt und auch Elfer geschossen“, zählt Eric auf. „Bei mir wird dann einfach nur gespielt“, verrät Timmler. „Das macht am meisten Spaß“, findet nicht nur Joel.
Dabei hat der achtjährige ansonsten eigentlich eine recht feste Rolle auf dem Feld. „Ich spiele als Torwart“, verrät er. Und einen Traum hat er auch. „Ich möchte mal beim BVB im Tor stehen“, lässt der kecke Blondschopf wissen.
Zum Abschluss des dreitägigen Camps wurde natürlich noch gemeinsam gegrillt. Als weiteres Bonbon wandern das Trainingsoutfit und ein Ball mit in die Kinderzimmer der Teilnehmer, auch eine Urkunde darf nicht fehlen. Schließlich sollen sich die jungen Kicker noch lange an diese drei Tage erinnern.
Autor:Dirk Marschke aus Herne |
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