Mutter mit Konservendosen beworfen

Familientherapeut Martin Solty (links, mit Kollegin Regina Bartel) ist der Rettungsanker für Familie D. (im Vordergrund). WB-Foto: Detlef Erler
  • Familientherapeut Martin Solty (links, mit Kollegin Regina Bartel) ist der Rettungsanker für Familie D. (im Vordergrund). WB-Foto: Detlef Erler
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www.familien-schulberatung.herne.de

Die Probleme mit Michael D. (Name geändert) begannen bereits, als der Junge neun Jahre alt war und verschlimmerten sich immer mehr: Wenn das Kind seinen Willen nicht bekam, rastete es aus und bewarf seine Mutter auch schon mal mit Konservendosen. Zudem spielte der Junge geschickt Mama und Papa gegeneinander aus, erhielt sogar noch Unterstützung von den Eltern seines Vaters.

Seine Mutter war der Sündenbock für alles und hatte keinen Rückhalt in der Familie. Sie fühlte sich total überfordert, wandte sich in ihrer Verzweiflung zuerst an die Caritas, dann an die Kirche und schließlich an die städt. Familien- und Schulberatung.

"Ich fühlte mich wie unter Freunden"

„Hier wurde ich mit offenen Armen empfangen, ich fühlte mich wie unter Freunden“, sagt die Frau jetzt, ein gutes halbes Jahr nach dem ersten Beratungsgespräch. Es stellte sich heraus, dass vor allem in der Beziehung von Vater und Mutter Klärungsbedarf bestand. „Heute ziehen wir an einem Strang“, sagt Frau D. erleichtert.

„Für den bald 13-jährigen Jungen war es irritierend, dass seine Eltern plötzlich mit einer Stimme sprechen“, berichtet Familientherapeut Martin Solty, „und er seine Macht über sie verloren hat.“

Das ist nur ein Beispiel aus der Arbeit der Familien- und Schulberatung, die sich derzeit im Rahmen der Aktionswoche des Fachbereichs Kinder-Jugend-Familie präsentiert. Bei familiären Konflikten, erzieherischen Fragen und kindlichen Verhaltensauffälligkeiten (Aggressionen, motorische Unruhe, Kontaktprobleme) ist die Einrichtung in der Ludwigstraße 14 der optimale Ansprechpartner. Vom ersten Anruf bis zum ersten Gesprächstermin vergehen im Schnitt nur zwei bis drei Wochen. Die Beratung ist kostenlos.

Schon Kleinkinder setzen Eltern unter Druck

„Es fällt den Menschen heute zunehmend leichter, sich an uns zu wenden“, freut sich Frank Wecker, Leiter der Beratungsstelle. Und die Probleme beginnen immer früher. „Schon Zwei- bis Dreijährige setzten Eltern mit Pascha-Verhalten unter Druck.“

Morgen (6. 6.) bietet die Familien- Schulberatung von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr eine Telefonsprechstunde an: 02323/16-36 40.
Für Kinder- und Jugendliche gibt es zudem jeden Montag (14 bis 15.30 Uhr) eine Offene Sprechstunde in der Zweigstelle Oskarstr. 28.

Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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