Damit das Baby glücklich wird
„Wir wollen Familien in die Lage versetzen, kompetent und glücklich zu starten“, betont Stadträtin Gudrun Thierhoff. „Wir nutzen die Phase des stationären Aufenthalts, um Hilfsangebote darzustellen und zu beraten“, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Vincenz Gruppe Ruhr.
Beide sprechen vom Modell „KinderZUKUNFT NRW“, an dem sich das St. Anna Hospital und die Stadt Herne beteiligen. Ein Netzwerk aus zahlreichen lokalen Partnern soll den Eltern im ersten Lebensjahr des Kindes den Rücken stärken und eine gute Entwicklung des Nachwuchses fördern.
Die Geburt eines Kindes ist eine wunderbares Ereignis. Aber es können auch Probleme auftreten – zum Beispiel in der Schwangerschaft, durch eine chronische Erkrankung des Babys oder eine Überforderung der jungen Mutter. Womöglich ist Unterstützung durch eine Familienhebamme angesagt oder Ernährungsberatung, vielleicht fehlen noch Informationen darüber, was der Säugling braucht. Auch finanzielle Sorgen können ein Thema sein.
Ansprechpartnerin im St Anna Hospital ist Schwester Simone Serowy (02325/986-5338, kinderzukunftnrw@annahospital.de). Als Koordinatorin hat sie den Überblick über die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten und kann veranlassen, dass die Eltern schnell und unkompliziert Hilfe erhalten.
Dem Netzwerk, auf das sie zurückgreifen kann, gehören neben der Klinik (800 Geburten im Jahr) örtliche Frauen- und Kinderärzte, (Familien-)Hebammen, das Jugend- und Gesundheitsamt sowie freie Träger an.
Gefördert wird die Kooperation aus Mitteln der Bundesinitiative „Frühe Hilfen“, die mindestens bis 2015 zur Verfügung stehen. Eine weitere Finanzierung ist aber wahrscheinlich.
Unterstützung läuft zunächst ein Jahr
Wenn Familien das Angebot in Anspruch nehmen, ist das für sie freiwillig und kostenlos; die Unterstützung läuft zunächst über ein Jahr. Teilnehmen können Herner Eltern, die ihr Kind im St. Anna Hospital entbinden. Nach den Worten von Theo Freitag soll das Angebot baldmöglichst auch auf das Marienhospital ausgeweitet werden.
„Die Erfahrungen anderer Projektstandorte zeigen, dass Ärzte, Schwestern und Hebammen den Eltern eine gute Vetrauensbasis bieten. Das erleichtert es den Eltern, Hilfsangebote anzunehmen“, gibt Ingolf Rascher zu verstehen, Vertreter des IMO-Instituts und der Stiftung „Deutsches Forum KinderZUKUNFT“. Die Beteiligten jedenfalls wollen alles tun, damit der Start ins Leben ohne Sorgen und Umwege gelingt.
Autor:Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig |
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