Nachlese zu dem Dokumentarfilm „Der Ruhrkampf“

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Zu der letzten Veranstaltung des Kulturvereins Herner Netz e.V. in diesem Jahr waren am Sonntag, dem 11. Dezember 2011, im Kolpinghaus Wanne 35 Gäste erschienen. Der Film wurde erstmals im Jahr 1995 anlässlich der Ausstellung „Albert Kahn, Réalités d’une Utopie“ des Museums in Boulogne-Billancourt vorgestellt. Das Material basiert auf den zwischen 1921 und 1925 von den französischen Kameramännern Lucien Le Saint und Camille Sauvageot gedrehten Aufnahmen, die eine Episode nach dem Ersten Weltkrieg nachzeichnen, den sogenannten „Ruhrkampf“. Es sind seltene Aufnahmen, weil es kaum deutsche filmische Quellen zur Geschichte der Ruhrbesetzung gibt, die man damit vergleichen könnte.

Schon mit 35 Jahren gehörte der im Elsass geborene Albert Kahn zu den wichtigsten europäischen Bankiers seiner Zeit. Er war nicht nur Geschäftsmann, sondern gleichzeitig ein Universaldenker, Philantrop und Idealist. Er finanzierte Weltreisen, schuf Dokumentationszentren und versammelte auf seinem Anwesen in Boulogne-Billancourt junge Intellektuelle zum Gespräch.
Als einer, der früh die Bedeutung der Fotografie erkannt hatte, schickte Albert Kahn zwischen 1909 und 1931 zahlreiche Reporter und Kameraleute in alle Länder der Welt, um ein „Archiv des Planeten“ aufzubauen, eine Sammlung fotografischer und filmischer Dokumente, die alle Aspekte des Lebens aufzeichnen sollten. Er war der Meinung, dass durch die Veränderung der Lebensbedingungen das Verschwinden mancher Aspekte nur eine Frage der Zeit sei. Das sollte sich als prophetisch erweisen. Die vorliegenden Szenen vom Ruhrkampf aus diesem Film belegen Kahns Worte in beeindruckender Weise.

Autor:

Gerd Kaemper aus Gelsenkirchen

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