Nachbetrachtung "Wohnen auf der Seilscheibe"

Zu der Führung des Kulturvereins Herner Netz e.V. am Sonntag, dem 2. Oktober 2011, hatten sich auf dem Parkplatz vor der Zeche Hannover in Bochum-Hordel 30 Besucher eingefunden, die von Stella Burjanek begrüßt wurden. Sie ist freie Mitarbeiterin beim Westfälischen Landesmuseum für Industriekultur. Zunächst ging es am Malakow-Turm vorbei in die Straße Am Rübenkamp, wo noch drei Steigerhäuser erhalten sind. Das mittlere ist als Museum vorgesehen und konnte besichtigt werden. Renoviert ist bereits das Wohnzimmer. Von dort konnte der Steiger auf die Straße blicken und die Bergleute beobachten, ob sie zum Beispiel pünktlich zur Arbeit gingen und nüchtern waren. Jedes der drei Häuser hatte einen 1000 m² großen Garten für die Versorgung der Familien.
Die nächste Station war die Direktorenvilla von Friedrich Koepe, dem Erfinder des Endlosseils. Die Gartenmauer ist noch im Originalzustand. Auf dem Weg zur Dahlhauser Heide im Tal musste ein Berg überquert werden. Unter ihm ruhen die Reste des alten Kraftwerks. Die Siedlung auf der Dahlhauser Heide heißt im Volksmund „Kappskolonie“. Hier ließ Alfred Krupp 700 Wohneinheiten bauen, einschließlich Infrastruktur (Konsum, Kirche, Schule und Gemeindesaal). Das Schloss Dahlhausen liegt verborgen hinter Büschen und einem Umspannwerk. Es erinnert an die Zeit vor der Kohle, als hier noch die Freiherren von Düngellen mit ihren Bauern wohnten. Am Mittag lud der Vorsitzende, Wolfgang Viehweger, zu einer kurzen Lesung über die Zeche Hannover und den Malakow-Turm ein. Um 14.00 Uhr endete die Veranstaltung mit einem Picknick in der ehemaligen Lüfterhalle der Zeche Hannover.

Autor:

Gerd Kaemper aus Gelsenkirchen

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