Wanne-Eickel - Kultur

Beiträge zur Rubrik Kultur

Die Wanne-Kopps: Leichte Jungs und schwere Mädchen

Am heutigen Premierenabend feierte ein begeistertes Publikum - ausgerechnet unter dem Vollmond in Wanne-Eickel - das neue Stück des Ensembles des Mondpalasts. Daumen hoch für die kurzweilige "Bullen-Komödie", die Freud und Leid unserer "bürgernahen Freunde und Helfer" parodiert.

  • Wanne-Eickel
  • 22.04.16

Schreibend ein neues Leben beginnen

„Die Liebesgeschichtenerzählerin“ - neuer Roman von Georg-Büchner-Preisträger Friedrich Christian Delius „Viel wichtiger war, dass sie nach dreißig Wartejahren endlich zum richtigen Schreiben kam und die Zeit als Tippse von Doktorarbeiten aufhörte und mit der Schreibmaschine ein neues Leben beginnen konnte“, heißt es über die Protagonistin Marie von Schadow (verheiratete von Mollnitz), die sich Ende der 1960er Jahre am Strand von Scheveningen dazu entschließt, ihre Familiengeschichte, genauer:...

  • Wattenscheid
  • 13.04.16
  • 5

Der versöhnende Friedensmacher

Zum Tod des Literatur-Nobelpreisträgers Imre Kertész „Ich nehme mich nicht so ernst, tue nicht so, als ob ich etwas Wichtiges auf dieser Welt machen könnte. Ich spiele mit meinen Erfahrungen, mit meinem Leben. Etwas zu schreiben ist ein Spiel“, bekannte Imre Kertész 2006 in einem Interview mit der „Zeit“. Vornehme Zurückhaltung, leicht kokettes Understatement und spitzzüngige Ironie klingen aus diesen Worten - ein auch für Kertész' literarisches Werk durchaus charakteristischer Tonfall. „In...

  • Wattenscheid
  • 31.03.16
  • 1

Nicht lesen, sondern dechiffrieren

„Oben das Feuer, unten der Berg“ - der neue Roman von Büchner-Preisträger Reinhard Jirgl Reinhard Jirgl, Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 2010 und damals wegen seines avantgardistischen Schreibgestus' gerühmt, hat einen gewaltigen Erzählbrocken vorgelegt. Ein Buch, das nicht gelesen, sondern dechiffriert werden muss. Wie schon in den Vorgängerwerken „Die atlantische Mauer“ (2000), „Die Unvollendeten“ (2003), „Die Stille“ (2009) und „Nichts von euch auf Erden“ (2013) stehen wieder Figuren...

  • Wattenscheid
  • 30.03.16
  • 1
Philosophie verständlich aufbereitet: In dieser Woche gibt es vier Titel im Angebot. | Foto: Ullstein / Rowohlt / Blessing

Bücherkompass: Philosophisches

Bei unser Mitmach-Aktion Bücherkompass vergeben wir wöchentlich Bücher zur Rezension auf lokalkompass.de. Das Ich, die Welt und so manches, das noch dazwischen liegt: In dieser Woche wecken wir die großen Denkerinnen und Denker in euch. Alle Teilnehmer bitten wir unter "meine Seite" im Profil die erforderlichen Adressdaten einzutragen (für Außenstehende nicht einsehbar), damit wir Euch die Bücher ohne Wartezeiten per Post schicken können. Ludger Pfeil: Du lebst, was du denkst Neun...

  • 29.03.16
  • 7
  • 10

Mehr Moralist als Ästhet

Zum 85. Geburtstag des Dramatikers Rolf Hochhuth am 1. April "Ihnen ging es nicht nur um einen Unterhaltungseffekt, sondern vor allem darum, gesellschaftliche und politische Missstände aufzuzeigen, die sich nach ihrer Überzeugung in unserem Lande auftaten", schrieb der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse vor zehn Jahren in seinem Glückwunschschreiben an den Dramatiker Rolf Hochhuth, der mit seinen Arbeiten seit mehr als 50 Jahren die deutsche Öffentlichkeit stark polarisiert. 2005...

  • Wattenscheid
  • 24.03.16
  • 1
Was passiert, wenn die letzte Flamme erlischt? | Foto: Klaus Zimmermann

Frage der Woche: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

In gewisser Hinsicht ist der Tod in unserem Leben ständiger Begleiter, einerseits dient er zur Definition dessen, was wir (diesseitiges) Leben nennen, andererseits kann er im Grunde jederzeit jeden von uns ereilen. Als essenzieller Bestandteil des menschlichen Daseins wird das Sterben trotzdem oftmals aus unserem Alltag ausgeklammert. Am morgigen Karfreitag gedenken Christen in aller Welt dem Tode Jesu, dessen Wiederauferstehung ein Beispiel unter vielen für das Heilversprechen...

  • 24.03.16
  • 49
  • 20

*****TANZ IN DEN MAI MIT FRANK LINDNER*****

Im Kolpinghaus Wanne gibt sich Frank Lindner, zum Tanz in den Mai die Ehre. Mit Tanzmusik und Live-Gesang wird in den Mai getanzt. Der Eintritt beträgt 10€ Familie Kosic(Kolpinghaus) und Frank Lindner freuen sich auf viele Gäste.

  • Wanne-Eickel
  • 23.03.16

Aufbruch ins Ungewisse

Peter Stamms Roman „Über das Land“ „Thomas stand auf und ging auf dem schmalen Kiesweg am Haus ent­lang. An der Ecke angelangt, zögerte er einen Augenblick, dann bog er mit einem erstaunten Lächeln, das er mehr wahrnahm als emp­fand, zum Gartentor ab.“ Die männliche Hauptfigur in Peter Stamms neuem Roman bricht ohne vordergründig erkennbaren Grund aus dem Alltag aus, lässt Frau und Kinder im Thurgau zurück und verschwindet. „Das Tragische gefällt mir, weil es mehr Nähe ermöglicht als das...

  • Wattenscheid
  • 22.03.16
  • 1

Plädoyer für eine Kultur der Freiheit

Zum 80. Geburtstag des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa am 28. März* Großereignisse werfen bekanntlich ihre Schatten voraus – so auch Mario Vargas Llosas neuer, Anfang des Monats in Madrid vorgestellter Roman „Cinco Esquinas“ (dt.: fünf Ecken), der in der spanischsprachigen Welt ein großes Medienecho entfacht hat. Es geht darin um die Regierungszeit Alberto Fujimoris in Vargas Llosas Heimatland Peru in den 1990er Jahren. Die deutsche Übersetzung soll im Herbst bei Suhrkamp unter dem Titel...

  • Wattenscheid
  • 21.03.16
  • 1

Nicht Hamlet, sondern Hanswurst

Zum 90. Geburtstag von Nobelpreisträger Dario Fo am 24. März* Als „Wettstreit zweier Berufskomiker“ hat Dario Fo sein höchst angespanntes Verhältnis zum einstigen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi bezeichnet. Mit seiner 2003 uraufgeführten Bühnenarbeit „Der anormale Doppelkopf“ - ein mehr als zweistündiges Zweipersonenstück, das er mit seiner Frau Franca Reme spielte - hatte er in Italien ein gigantisches mediales Echo entfacht, weil er darin Putins Hirn in Berlusconis Kopf...

  • Wattenscheid
  • 16.03.16

Eine Figur für das Museum

Christoph Heins Roman „Glückskind mit Vater“ Christoph Heins Romanfiguren verbindet eine liebenswürdige Dickköpfigkeit. Von der Ärztin Claudia aus „Der fremde Freund“ (1982) bis hin zum Kulturwissenschaftler Rüdiger Stolzenburg in „Weiskerns Nachlass“ (2011) waren sie alle ein wenig eigenwillig, manchmal störrisch und introvertiert und bisweilen sogar etwas rebellisch. Nun präsentiert uns der 71-jährige Christoph Hein, der von 1998 bis 2000 dem gesamtdeutschen PEN-Club vorstand und uns mit...

  • Wattenscheid
  • 15.03.16
  • 1

Zwischen Schostakowitsch und Sorgerecht

Michael Kumpfmüllers Roman „Die Erziehung des Mannes“ Wenn ein junger Mann in den späten 1980er Jahren Georg heißt, Musikwissenschaft studiert, selbst komponiert und mit Mitte Zwanzig feststellt, dass er in sieben Jahren Beziehung mit seiner Partnerin nicht einmal geschlafen hat („Verlassen konnte ich sie nicht. Es wäre mir schäbig vorgekommen.“), dann schrillen beim Leser die Alarmglocken, denn mehr stilisiertes Außenseitertum geht kaum. Der 55-jährige Erfolgsautor Michael Kumpfmüller, der...

  • Wattenscheid
  • 08.03.16

Dem „Milchbrötchen“ gefolgt

Siegfried Lenz' Nachlassroman „Der Überläufer“ Knapp zwei Jahre nach dem Tod des bedeutenden Romanciers Siegfried Lenz ist ein bisher unveröffentlichter, 65 Jahre alter Roman aufgetaucht, der in den 1950er Jahren nicht erscheinen durfte und den Lenz später nie erwähnt, aber auch nicht vernichtet hat. Im Nachlass wurde das Schreibmaschinenmanuskript entdeckt und nun von Hoffmann und Campe veröffentlicht. Von jenem Verlag, der Lenz' erschütternden Kriegsroman damals abgelehnt hat. „Ich halte es...

  • Wattenscheid
  • 01.03.16
  • 3
  • 3
21 Bilder

Fotos: Primal Fear schwingen den Amboss

Primal Fear sind der unverwüstliche Amboss der deutschen Metal-Schmiede. Wo die Band um Matt Sinner und Sirene Ralf Scherers das Eisen schwingt, gibt es nahezu keine Qualitätsverluste. Gerade live springt der Funke fast immer über. Dementsprechend ist das Essener Turock auf dem Ruhrpott-Gastspiel der „Ruling Europe“-Tour restlos ausverkauft.

  • Herten
  • 28.02.16
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7 Bilder

Wie übersetzt Google Klassiker der Lyrik?

Jeder kennt das: Unmotiviert und fern jeder brauchbaren Idee sitzt man schon seit Stunden vor dem heimischen Computer und überlegt angestrengt. Welches originelle Gedicht zur Taufe der Nichte rezitieren? Welchen weisen Satz auf die Geburtstagskarte für Oma schreiben? Klar, eine Möglichkeit ist nach wie vor: Anstrengen, nachdenken, selber schreiben. Aber spätestens seit Google öffentlich gemacht hat, was passiert, wenn neuronale Computersysteme sich Fotos angucken, ist klar, dass es auch...

  • Essen-Süd
  • 20.02.16
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Literatur und Philosophie im Gleichschritt

Zum Tod des Schriftstellers und Wissenschaftlers Umberto Eco Als er 2014 in Mainz den Gutenberg-Preis erhielt, wurde er als „begnadeter Erzähler“ gewürdigt und gleichzeitig seine "brillanten kulturtheoretischen Überlegungen" gerühmt. Am Freitagabend ist der Erfolgsschriftsteller und hochdekorierte Wissenschaftler im Alter von 84 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch liebgewonnene Gewohnheiten. Der Erfolgsschriftsteller und Semiotikprofessor, der...

  • Wattenscheid
  • 20.02.16
  • 2

Bisse ausm Pott? Dann sach ma, watte für Sprüche kennss..

Sacht ma, wir ham doch hier furchbar viele Leute, die ausm Pott kommen in den Kompass. Für die muss et doch eijentlich n Leichtes sein, uns ihre besten Kohlenpott-Sprüche aufzusagen? Dann lecht getz ma wacker los, ohne lange Fisimatenten. Sonst hat datt Föttchen Kirmes... Weisse eijentlich, woher datt Ruhrpott-Deutsch kommt? Die POLEN sind schuld. Die Zuwanderer für den Bergbau verkürzten die Sprache auf hasse und bisse (kein Witz). Getz sind wir volle Pulle gespannt, watt unsere Leser dazu...

  • 16.02.16
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Sehnsucht und Illusion

zum 85. Geburtstag der Literatur-Nobelpreisträgerin Toni Morrison am 18. Februar* „Die Sehnsucht nach einem Zuhause existiert zwar nach wie vor, aber es handelt sich dabei lediglich um eine Illusion. Und natürlich gibt es in Amerika nicht eben wenige, die ihr ganzes Leben auf diese trügerische Sehnsucht bauen, die niemals Realität werden kann“, hatte Toni Morrison, Nobelpreisträgerin des Jahres 1993, vor zwei Jahren in einem Interview mit der „Welt“ Auskunft über ihr disparates Verhältnis zu...

  • Wattenscheid
  • 15.02.16
  • 1

Buch der Woche: Tod des unbekannten Freundes

Norbert Gstreins Roman „In der freien Welt“ „Der Tod meines Freundes John in San Francisco ist mir mit wochenlanger Verspätung bekannt geworden, aber die genauen Umstände liegen immer noch im dunkeln“, lautet der Spannung verheißende Eröffnungssatz im neuen Roman von Norbert Gstrein. Der 54-jährige österreichische Schriftsteller ist bekannt dafür, dass er brisante Themen nicht scheut. Nach dem Balkankrieg („Das Handwerk des Tötens“) und einer nur mäßig verschleierten, gegen Suhrkamp-Chefin Ulla...

  • Wattenscheid
  • 15.02.16
Steile Perspektiven unserer Teilnehmer Christina Engels und Lutz Heinemann. Also: Ab mit Euch in die Hocke oder auf den Bauch... Fotos: Lokalkompass
159 Bilder

Foto der Woche: Ob Vogel oder Frosch, alles eine Frage der Perspektive...

Perspektivwechsel gegen die Langeweile: Mit unserem dieswöchigen Wettbewerb setzen wir einen Vorschlag um, der sowohl von Jürgen Alfes aus Dorsten, als auch von unserem Teilnehmer Ewald Noy aus Goch gemacht wurde: "Außergewöhnliche Perspektiven". Denn die Standard-Perspektive, die auf Augenhöhe entstandene Aufnahme, liefert fast immer die langweiligsten Motive. Ab in die Hocke... Fühlt Euch in dieser Woche wie ein Zwerg im Land der Riesen, seit kein Frosch, aber geht trotzdem in die Hocke. Im...

  • 15.02.16
  • 18
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Kinderkarneval vorläufig abgesagt: Polizei sieht keine Terrorgefahr

Da war der Schrecken groß. Das Volkshaus Röhlinghausen sagte am Montag, 1. Februar, den für kommenden Sonntag, 15 Uhr angesetzten Kinderkarneval ab - wegen Terrorverdachts, wie es bald in allerlei Berichten hieß. Rüdiger Pfeifer, Sprecher und Mitverantwortlicher des Volkshauses, hat für diese Berichterstattung wenig Verständnis. "Ja, es ist ein Schriftstück eingegangen, allerdings mit zusammenhangslosen Wörtern, die in erster Linie einen wirren Eindruck machten. Aus Gründen der Vorsicht haben...

  • Wanne-Eickel
  • 05.02.16
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Kompliziertes einfach machen

Zum Tod der Schriftstellerin Ruth Rehmann "Vorlieb nehmen ist eine Denkbewegung, die man lernen kann, sagt Ludwig Wittgenstein. Aber soweit bin ich noch nicht." So ließ Ruth Rehmann ihren 1999 erschienenen Roman "Fremd in Cambridge" ausklingen. Mit einem Credo, das für ihren eigenen Lebensweg durchaus charakteristisch war, denn die Autorin engagierte sich viele Jahre in der Friedensbewegung und war überdies eine leidenschaftliche Streiterin gegen die Unweltzerstörung und die Globalisierung....

  • Wattenscheid
  • 03.02.16
  • 1
Buden-Impressionen zum Jahr der Trinkhalle 2016 (von links). Die Fotos von (oben): Günther Schmitz und Stefan Reimet sowie von Sylwia Wisbar und Daniel Magalski.
28 Bilder

Foto der Woche: Bei uns anne Bude - 2016 ist Jahr der Trinkhalle

Bei uns anne Bude, in der Trinkhalle, oder am Kiosk... Egal: Die "Bude" im Ruhrgebiet ist Kult! 2016 wurde vom 1. Kioskclub 06 aus Dortmund zum „Jahr der Trinkhalle“ auserwählt. An diesem Festjahr wollen wir uns mit dem Foto der Woche beteiligen. In diesem Jahr werden dazu auch mehrere Veranstaltungen zum 'Mythos Bude' angeboten. Das Büdchen umme Ecke, steht schließlich wie kaum eine andere Institution für die Lebensweise der Menschen im Pott. Am 20. August werden zum 1. Tag der Trinkhallen 50...

  • 01.02.16
  • 26
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