Vincenz-Welle sorgt für gute Laune: Radiosender des St. Vincenz-Krankenhauses Datteln sucht ehrenamtliche Mitarbeiter
„Herzlich willkommen bei der Vincenz-Welle. Es ist 17 Uhr. Sie hören die Rundfunkstation des Vincenz- Krankenhauses.“ Jeden Mittwoch und Sonntag erfüllen ehrenamtliche Moderatoren die Musikwünsche von Patienten des Dattelner Krankenhauses - und das schon seit 39 Jahren. Jetzt werden wieder neue ehrenamtliche Moderatoren gesucht.
Vor fast 40 Jahren sah die Krankenhauswelt noch anders aus. Im St. Vincenz-Krankenhaus in Datteln herrschte samstags absolutes Besuchsverbot. Um den Patienten an diesen Tagen die Langeweile zu vertreiben, beschloss eine Gruppe Ehrenamtlicher, einen hauseigenen Radiosender zu gründen.
Von Anfang an dabei sind die Zwillingsbrüder Christoph und Eberhard Mues. Sie erinnern sich: „Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Peter Hanzhoff, Vasilios Psaltis und Friedrich Wilhelm Eckard.“ Auch heute noch bedienen die beiden 57-Jährigen die mobile Anlage, ausgestattet mit Mischpult, CD-Player und Computer und führen per Mikrophon durch die beliebten Sendungen. Unterstützt werden der ehemalige Wachmann und der pensionierte St.Vincenz-Mitarbeiter von jeweils zwei weiteren Ehrenamtlichen. Jeden Mittwoch sind Herta (Schürmann) und Konny (Konstantin Bongard) auf Sendung.
„Mitte der Woche erfüllen wir ausschließlich deutsche Musikwünsche. Passend dazu kommt unsere Erkennungsmelodie von den ‚Lachenden Vagabunden‘“, erzählt die 70-jährige Hausfrau. Sie ist schon seit drei Jahren mit Freude dabei. Spaß hat auch ihr 63-jähriger Co-Moderator. Gern sorgt er mit einem Witzchen bei den zuhörenden Patienten für gute Laune.
„Immer wieder sonntags“ von Cindy und Bert erklingt passender Weise zum Auftakt der Sonntagssendung mit internationaler Musik, moderiert und zusammengestellt von Gudrun Grigoleit und Frank Gollnick. Die ehemalige Auslandkorrespondentin und der selbstständige IT-Fachmann engagieren sich schon seit neun Jahren mit Feuereifer bei der Vincenz-Welle.
Besonders gern besucht Gudrun Grigoleit die Stationen. Sie sagt: „Zur Vorbereitung der Sendungen erkundigen wir uns einige Tage vor der nächsten Sendung bei den Patienten nach ihren Musikwünschen. Dabei ergibt es sich fast immer, dass die Erkrankten auch über ihr Privatleben berichten. Diese Gespräche bleiben selbstverständlich für den Sender tabu.“ Grüße, Glückwünsche oder ein Dankeschön an Schwestern und Ärzte werden jedoch gern gesendet.
Frank Gollnick stellt in seiner Freizeit die Listen und Dateien mit Musikwünschen zusammen und organisiert auch ausgefallene ausländische Songs. Selbstverständlich werden auch die Musikwünsche von Patienten anderer Herkunft gern erfüllt; in englischer, türkischer, marokkanischer oder anderer Sprache.
Gern heißt das Vincenz-Welle-Team neue Ehrenamtliche willkommen, um im Wechsel mit ihnen gemeinsam sonntags oder mittwochs auf Sendung zu gehen. Hier kann sich jeder ganz nach seinen Vorlieben einbringen - ob bei der Moderation, in der Technik oder beim Erfragen der Patientenwünsche. Alter und Beruf spielen keine Rolle. Für Ehrenamtliche und Patienten steht fest: „Die Vincenz-Welle bringt einfach Spaß ins Leben und ans Krankenbett.“
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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