Malerei und Gespräche

Heidrun Schilcher, Kunsttherapeutin Annika Türk und Silvia Dreischhoff (v.l.) vor ihren Bildern.
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  • hochgeladen von Petra Pospiech

Kaum eine andere Diagnose belastet die Psyche einer Frau so sehr, wie der Verdacht auf Brustkrebs. Neben der Angst um das eigene Leben, den Eingriff und die Veränderung am Körper kommt bei vielen Frauen die Sorge um ihre Familie hinzu. Ganz unerheblich, ob es zu einer Brust erhaltenen Operation oder zur Amputation kommt, immer wieder begleiten die Frauen Ängste und Sorgen. Das Brustkrebszentrum am St.-Vincent-Krankenhaus gibt betroffenen Frauen die Möglichkeit, an einer Kunsttherapie teilzunehmen.
Seit zwei Jahren arbeitet Kunstpädagogin und Kunsttherapeutin Annika Türk kreativ mit derzeitigen und ehemaligen Patientinnen im St.-Vincenz-Krankenhaus. „Es ist ganz wichtig, dass Patientinnen wieder „in die Tat“ kommen. Hier können sie sich gestalterisch und künstlerisch betätigen und darüber neue Energie tanken und sich entspannen“, so Annika Türk.
Mittlerweile nutzen bereits 15 Frauen dieses Angebot. Sie treffen sich in Gruppen zu sieben bis acht Personen. „Dabei steht nicht nur die Malerei im Vordergrund. Manchmal werden Pinsel und Farben zur Nebensache, dann geht es vielmehr um Gespräche. Und das ist auch gut so“, unterstreicht die 37-jährige Therapeutin.
Silvia Dreischhoff ist eine der Patientinnen, die mit Freude an der Kunsttherapie teilnimmt. Bei der 50-Jährigen wurde Anfang April Brustkrebs festgestellt. Heute strahlt die Oer-Erkenschwickerin: „Ich hatte Glück. Nach einer Chemo konnte ich Brust erhaltend operiert werden. Mittlerweile hat sich der Krebs komplett aufgelöst.“ Zur Kunsttherapie kommt Silvia Dreischhoff jedoch weiterhin.
Bereits im September letzten Jahres wurde bei Heidrun Schilcher aus Olfen Brustkrebs diagnostiziert. Auch ihr halfen die Kunsttherapie, Bestrahlungen und Brust-OP. „Für uns ist Annika Türk mehr als nur Kunsttherapeutin. Sie ist auch jederzeit Ansprechpartnerin. Für uns ist sie die Seele des Hauses“, da sind sich alle Patientinnen einig.
Einig waren sich auch die Besucher in ihrer Begeisterung über die Kunstausstellung im Foyer des St.-Vincenz-Krankenhauses. Hier zeigten die Teilnehmerinnen der Kunsttherapie ihre beeindruckenden Werke. Sie haben den Kampf gegen den Krebs gewonnen, nicht zuletzt mit Hilfe der Kunst.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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