Frühjahrsputz!
Kaum scheinen die ersten Sonnenstrahlen, da treibt es „Yachtis“ und Camper hinaus zu ihren mobilen Zweitwohnsitzen. Jetzt zu Saisonbeginn werden Boote, Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte im Waltroper Yachthafen und auf dem angrenzenden Campingplatz auf Vordermann gebracht.
Selbst diejenigen, die eigentlich lieber in der Sonne faulenzen, sind kaum zu bremsen. Der Winterschmutz muss weg. Es wird geputzt, geschrubbt und poliert, bis sich die Sonne auf den Bootsrümpfen und den mobilen Wohnheimen spiegelt. Auch der Rasenmäher rings um Zelte und Wohnwagen kommt wieder zum Einsatz.
So wie bei Peter und Gudrun Fritz. Bereits seit 1984 ist das Ehepaar aus Schwerte mit seinem Wohnwagen auf dem Waltroper Campingplatz zuhause. Erst vor kurzem sind die beiden reiselustigen Rentner mit ihrem Wohnwagen aus Kalverschnake bei Troishagen aus dem Winterurlaub zurückgekehrt. Jetzt ist es an der Zeit, den Dauerplatz und das Vorzelt für die Frühjahrssaison wieder herzurichten.
„Wir sind gerade in Waltrop angekommen. Im Moment herrscht noch ein großes Durcheinander“, erzählt Gudrun Fritz. „Erst einmal müssen die dicken Wintersachen ausgeräumt und das Vorzelt gewienert werden.“ Derweil ist Ehemann Peter (69) schon mit dem Rasenmäher unterwegs. Während einer Kaffeepause unter blauem Himmel erzählen die Camper von ihren vielen Reisen mit ihrem Wohnwagen. Das Ehepaar ist nicht nur quer durch Deutschland unterwegs; sie bereisten auch schon Spanien und Frankreich.
„Vor zwei Jahren waren wir sieben Wochen lang in England und haben uns viel angesehen. Um flexibel zu sein, haben wir uns für einen Wohnwagen entschieden. So können wir unser Auto abkoppeln und die Gegend erkunden“, schwärmt der ehemalige Busfahrer.
Dabei war Ehefrau Gudrun (64) zuerst gar nicht zum Campen zu bewegen, als Peter Fritz Ende der 60er Jahre diese Urlaubvariante vorschlug. „Ich wollte nicht auch noch im Urlaub kochen und Ordnung schaffen“, erinnert sich die einstige Werbekauffrau und zweifache Mutter. Erst als ihre beiden Kinder und ihr Ehemann versprachen, kräftig mitzuhelfen, ging es 1968 auf die erste Reise an die Nordsee. „Da passierte es schon mal, dass unsere Kinder lautstark über den ganzen Campingplatz riefen: ‚Mama, Papa, die Spaghettis sind fertig!‘“, amüsieren sich die beiden Camper noch heute.
Auch Heinz Schulte (74) und Ehefrau Friedel haben ihre Pantry (Küche) immer dabei, wenn sie mit ihrem Motorboot vom Waltroper Yachthafen aus auf den Kanälen Richtung Flaesheim, Oberhausen oder Mühlheim unterwegs sind. Auch während der Wintersaison war der ehemalige Schweißer regelmäßig an Bord. „Hier gibt es immer was zu tun. Sei es ein Griff an der Schiebetür, eine neue Ablage oder sonst eine Kleinigkeit“, sagt der Hobbykapitän. Seine „Apollo 29“ hat er seit zwölf Jahren und schon in der letzten Woche auf Hochglanz gebracht.
Jetzt, wo alles blitzt, freut sich der Hobbykoch darauf, mit seinen Bootnachbarn die neue Bootssaison zu eröffnen. Dazu trifft man sich an Bord oder auf den Stegen zu einem Bierchen und einem leckeren Essen, genießt die Sonne, spinnt Seemannsgarn und stöhnt über die viele Arbeit, die so ein Frühjahrsputz jedes Jahr mit sich bringt.
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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