Faszination Ahnenforschung
Es heißt zwar einerseits, Namen seien nur „Schall und Rauch“, andererseits lassen Nachnamen nicht nur auf die Berufe unserer Vorfahren schließen; man kann sie oft auch Jahrhunderte zurückverfolgen. Wer sich einmal mit der Ahnenforschung beschäftigt hat, kommt selten davon los. So erging es auch Eva Holtkamp aus Waltrop.
Eher durch Zufall stieß sie aufgrund von Erzählungen von älteren Verwandten auf die jüngere Geschichte ihrer Vorfahren. Neugierig geworden, durchforstete sie alte private Schriftstücke und Familienbücher. Einmal vom Forschungsdrang angesteckt, verlagerte sie ihre Erkundungen auf amtliche Archive und Kirchenbücher.
Stolz erzählt die 69-Jährige: „Dabei konnte ich den Stammbaum der Familie Holtkamp bis in das Jahr 1765 verfolgen.“ Das war vor mehr als 20 Jahren. Seither lässt sie die Ahnenforschung nicht mehr los. Längst gilt Eva Holtkamp als ausgewiesene Ahnenforscherin, deren Sachverstand weit über die Grenzen Waltrops einen guten Ruf genießt. Seit vielen Jahren ist sie Mitglied der genealogisch-heraldischen Arbeitsgemeinschaft Roland zu Dortmund e.V. und der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung in Münster. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement hat sie schon dutzenden von Menschen geholfen, ihren Stammbaum zu vervollständigen.
„Als wichtigstes Hilfsmittel dienen mir dabei alte Kirchenbücher und standesamtliche Beurkundungen. Erste lückenhafte Aufzeichnungen gibt es in Waltrop seit 1616. Die ältesten Kirchenbücher, die ich bei meinen Forschungen zu Hilfe nehmen konnte, stammen aus Jahr 1643. Wurden in alter Zeit die Kirchenbücher in den jeweiligen Kirchen aufbewahrt, werden sie seit vielen Jahren in Münster und Paderborn archiviert“, erzählt die Ahnenforscherin. Besonders angetan haben ihr die Randeintragungen, die die Pfarrer in den Kirchenbüchern vermerkten. „Hier stößt man auf Familienbeziehungen und Todesursachen, die sonst nicht zu ergründen wären. In ganz seltenen Fällen erfährt man so auch etwas über die Väter unehelicher Kinder“, weiß die Waltroperin.
Neben Kirchenbüchern und standesamtlichen Meldekarten verfügen auch die Mormonen in Dortmund-Brüninghausen über ein riesiges Archiv, besonders von Familien aus Ostpreußen, das Eva Holtkamp regelmäßig zu Rate zieht. Mittlerweile hat sich ihre Forschungsleidenschaft auch auf ihren pensionierten Ehemann Eugen übertragen.
Eine große Hilfe bietet der Ahnenforscherin natürlich auch das Internet, das sie seit 1990 eifrig nutzt, um Informationen zu sammeln und sich mit anderen Ahnenforschern auszutauschen. „Auf meiner Webseite www.holtkamp-familienforschung.de möchte ich meine genealogischen Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen“, sagt Eva Holtkamp und freut sich schon auf neue Forschungsreisen umgeben von alten staubigen Kirchenbüchern. Denn oftmals verbirgt sich hinter Namen doch mehr als nur Schall und Rauch.
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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