Ehemaliger Waltroper Lehrer unterrichtet jetzt in den USA
Rio - Waltrop - Washington, nur wenige Waltroper können so einen Lebenslauf vorweisen. Jürgen Sarpe, kürzlich noch stellvertretender Rektor am Theodor-Heuss-Gymnasium in Waltrop, hat Anfang August seinen Dienst an einer deutschsprachigen Schule in Washington angetreten. Der Stadtspiegel hat ihn kurz vor seiner Abreise besucht.
Koffer und Kartons stapeln sich zwischen Wäsche- und Spielzeugbergen im Haus an der Münsterstraße in Waltrop. Alles, was noch gebraucht wird, muss mit nach Amerika. Mittendrin geben sich Jürgen Sarpe und Ehefrau Andrea recht gelassen. Nur Söhnchen Kai saust wie ein Wirbelwind herum, was aber sicher nichts mit der bevorstehenden Auswanderung zu tun hat.
Als Lehrer in der Welt unterwegs
Koffer packen, um in neues Leben zu starten - das macht Jürgen Sarpe nicht zum ersten Mal. Bereits 2005 zieht es den gebürtigen Gelsenkirchener nach Brasilien. „Ich hatte in meinem Beruf als Lehrer für Geschichte und Mathematik an einer Halterner Schule alles erreicht, was man erreichen konnte und suchte eine neue Herausforderung“, berichtet der 56-Jährige. „Eine Idee war, Fachleiter für Geschichte zu werden und junge Lehrer auszubilden oder stellvertretender Schulleiter. Auf die Idee, in den Auslandsschuldienst zu gehen, brachte mich eine Kollegin. Ich bewarb mich beim Außenministerium, das mir eine Stelle für drei Jahre als stellvertretender Schulleiter an einer deutschen Schule in Rio anbot. Und ich griff zu.“
In Rio gefiel es Jürgen Sarpe so gut, dass er seinen Dienst gerne um drei weitere Jahre verlängert hätte. Zumal er dort seine jetzige Ehefrau Andrea dos Santos Muniz kennen- und lieben lernte. Doch private Gründe veranlassten ihn, gemeinsam mit der ausgebildeten Betriebswirtin bereits 2009 nach Deutschland zurückzukehren.
Fühlt sich in Waltrop wohl
„Zum Glück konnte ich wieder an der Haltener Schule anfangen“, erzählt Jürgen Sarpe. 2010 absolviert er eine Schulleiter-Ausbildung und tritt 2011 seine Stelle als stellvertretender Leiter des THG in Waltrop an. Hier fühlt sich die Familie wohl und kann sich durchaus vorstellen, dass Jürgen Sarpe die frei gewordene Stelle des Rektors am THG übernimmt. Die Entscheidung durch die Bezirksregierung zieht sich hin. Der Ausgang ungewiss.
Währenddessen bewirbt sich Jürgen Sarpe zum zweiten Male für den Auslandschuldienst. Angeboten werden ihm Stellen in Kairo und Washington. Gemeinsam mit seiner Frau entschließen sie sich: „Wir gehen nach Amerika!“ Leicht fällt beiden die Entscheidung nicht. „Wir haben hier in Deutschland Familie, meine beiden Kinder aus erster Ehe, Freunde und tolle Nachbarn. Ich habe an der Schule nette Kollegen und Schüler und ein sympathisches Umfeld, meine Frau hat durch ihre Salsa-Kurse neue Bekannte und Freunde gefunden“, sagt Jürgen Sarpe.
Neue Leben in Amerika
Letztendlich hat sich die Familie doch für die nächsten drei, maximal sechs Jahre für eine neue Herausforderung, ein neues Leben in Amerika, entschieden und sagt „Goodbye Deutschland“.
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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