Dem Nikolaus auf der Spur: Hochspannung pur im NaBeBa in Waltrop
"Psst, ich glaub´, ich hab schon einen Engel gesehen." Aufgeregtes Geflüster überall. Hochspannung pur im Natur- und Begegnungsbauernhof (NaBeBa) in Waltrop. 200 Kinder und Eltern wanderten bei Einbruch der Dämmerung durch den Leveringhauser Wald auf der Suche nach dem Nikolaus und seinen Engeln. Endlich kamen die ersten Fackeln in Sicht.
Vier wunderschöne Engel, zwei Ponys und ein beladener Esel, stapften durch den Wald. Vorneweg schritt der riesige Nikolaus, zwei Meter groß, mit rotem Umhang und gewaltigem Rauschebart. Begleitet von fröhlichen Nikolausliedern wurde der Heilige Mann zu seinem Sitz an einer Feuerstelle eskortiert. Umringt von den Kleinen verteilte er liebevoll kleine Schoko-Nikoläuse- und Sterne. Laut, mit eindeutig holländischem Akzent, verkündete Nikolaus Klaas Zijp: „Das sind Wunsch-Nikoläuse. Wenn ihr ganz fest daran glaubt, dann gehen eure Wünsche in Erfüllung.“ Ehrfürchtig und freudig nahmen die Kleinen ihre Geschenke entgegen. Dabei lag die Freude auf beiden Seiten.
Schon zum sechsten Mal lud der NaBeBa seine kleinen behinderten und nicht behinderten Gäste zur Nikolausfeier. Dafür war den Beteiligten keine Mühe zu groß. Eve (11), Debbie (20), Silvana (25) und Tina (19) verwandelten sich gern zu wunderschönen Engeln in weißen Gewändern, auch wenn sie bei der Eiseskälte darunter mehrere Lagen warmer Pullover trugen. Klaas Zijp, holländischer Ehemann der NaBeBa-Gründerin Dorothee Zijp, gab gern den imposanten Nikolaus. Er weiß: „Darauf freuen sich die Kleinen schon seit Beginn der Winterzeit.“
In der übrigen Jahreszeit gibt es genug zu entdecken. Reiten, Tiere streicheln, auf Bäume und Gerüste klettern, durch den Wald streifen, im Gemüsegarten buddeln, gießen und anschließend Selbstgeerntetes im Steinofen zubereiten und verputzen. Das alles bietet der Natur- und Begegnungs-Bauernhof NaBeBa behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen in Waltrop. In der Naturwerkstatt lernen sie alles rund um Tierpflege, Gartenbau, Handwerk, Naturschutz und Ernährung. Gegründet wurde der NaBeBa im April 2007 von Dorothee Zijp. „Für mich bot seinerzeit das verwilderte idyllisch gelegene Grundstück mit angrenzendem Wald einen idealen Ort, um Kinder und Jugendliche mit der Natur vertraut zu machen“, berichtet die Erzieherin Dorothee Zijp. „Inzwischen ist die Fläche kontinuierlich auf 20.000 Quadratmeter erweitert worden. Ein harmonischer Ort, an dem Handicaps keine Rolle spielen und sich Kinder vorurteilsfrei an ein Miteinander gewöhnen.“
Neben acht Pferden und einem Esel gibt es hier auch Hühner mit kleinen Küken, zahlreiche Kaninchen, Meerschweinchen und freilaufende Hängebauchschweine zum Streicheln. Seit 2009 läuft im NaBeBa ein spannendes Projekt. „Kinder und Jugendliche lernen hier ganz praktisch, wie man unterschiedliche Nahrungsmittel anbaut, erntet, zubereitet und konserviert“, erzählt Dorothee Zijp.
In der Holzwerkstatt fertigen Kinder von vier bis zehn Jahren bereits einfache Holzspielzeuge. Jugendliche erlernen die Reparatur von Zäunen, Ställen und andere Arbeiten und erhalten so einerseits den NaBeBa und werden andererseits auf das Berufsleben vorbereitet. Besonders beliebt sind darüber hinaus das therapeutische Reiten und die angebotenen Ferienfreizeiten. Jetzt aber - nachdem sich der Nikolaus und die Engel verabschiedet haben - herrscht erst einmal Winterruhe für Mensch und Tier.
Beim Abschied bedankten sich Eltern und Kinder herzlich bei allen Mitwirkenden und ehrenamtlichen Helfern, vor allem bei Dorothee Zijp, für dieses wundervolle Fest und wünschten 200-fach: „Fröhliche Weihnachten!“
Weitere Informationen:
Der Natur- und Begegnungsbauernhof NaBeBa ist auf regelmäßige Spenden angewiesen. Er befindet sich in Waltrop, Stadtgrenze Castrop Rauxel, Am Rapensweg. Am 16. Januar 2017 öffnen sich nach der Winterpause wieder die Türen für Jugend- und Kindergruppen am Nachmittag sowie für Schulen und Kindergärten am Vormittag. Der erste Familientag ist am 2. März 2017 ab 15 Uhr. Weitere Infos: www.nabeba.de, Telefon: 0152 /02136687
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Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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