„Das Bunte Haus“ ist ein lebendiges Künstlerhaus in Recklinghausen

Heike Edel ist sich sicher : „Mathematik, Physik und Kunst schließen einander nicht aus.“ Die Oer-Erkenschwicker Mathelehrerin schwelgt künstlerisch gern in kräftigen Farben. Foto: Petra Pospiech
2Bilder
  • Heike Edel ist sich sicher : „Mathematik, Physik und Kunst schließen einander nicht aus.“ Die Oer-Erkenschwicker Mathelehrerin schwelgt künstlerisch gern in kräftigen Farben. Foto: Petra Pospiech
  • hochgeladen von Petra Pospiech

„Das Bunte Haus“ in Recklinghausen macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Bunt ist nicht nur die Fassade, bunt gemischt sind auch die Bewohner des Hauses und ihre unterschiedliche Kunst.

Innerhalb von wenigen Jahren haben es Heike und Heiko Edel geschafft, ihrem Haus Leben einzuhauchen und sich ihren Traum von einem lebendigen Künstlerhaus zu erfüllen. Aufgewachsen im Berliner Atelier ihrer Eltern wurde Heike Edel der Traum von einem offenen Künstlerhaus praktisch schon in die Wiege gelegt.

Sie erzählt: „Bei uns herrschte immer ein Kommen und Gehen von befreundeten Künstlern“ und fügt lachend hinzu. „Als Kind hatte ich wahrscheinlich eher einen Pinsel, als einen Bleistift in der Hand“. Ausgerechnet das Studium der Mathematik und der Physik verschlägt sie von Berlin ins Ruhrgebiet. Eine Stelle als Mathelehrerin an der Käthe-Kollwitz-Schule macht ihren Umzug nach Oer-Erkenschwick perfekt.

Der Traum vom Künstlerhaus wächst. Im Jahr 2007 entdecken Heike und Heiko endlich ein Haus, das ihren Wünschen entspricht und sie sich leisten können. „Als wir 2007 das Haus in Recklinghausen auf dem Oerweg 19 kauften, befand es sich seit 100 Jahren im Familienbesitz“, erzählt Heike Edel. „Der Strom war abgestellt und das Dach marode, aber der Preis für uns bezahlbar. Viele Anwohner kennen noch den Friseursalon der Familie Wehlmann. 1997 zog hier die Schülerhilfe ein und ist das Einzige, was blieb. Im Jahr 2008 begann der Umbau.“

Heike und Heiko Edel zogen mit ihrer Familie ins Dachgeschoss. 2010 waren die Ateliers im ersten Obergeschoss bezugsfertig. „Die Eröffnungsausstellung fand im Dezember mit den fünf Künstlern Otto und Ute Edel, Elke Wilski, Heike Edel und Fabian Hörl statt“, erinnert sich Heiko Edel, Organisator des Hauses. Regelmäßig finden seitdem ‚Offene Ateliers‘ an Wochenenden im Juni, September und Dezember statt.

Dazu werden immer auch Gastkünstler eingeladen und die Schülerhilfe stellt ihre Räume als zusätzliche Ausstellungsräume zur Verfügung. „So ist das Haus zu einem Ort der bunten Begegnungen und des kreativen Austausches geworden. Besonders stolz sind wir dabei auf die Atmosphäre, die stets von gegenseitiger Wertschätzung und interessierter Offenheit unter den beteiligten Künstlern geprägt ist“, schwärmen Heike und Heiko Edel.

So sind sie zwar Eigentümer, gelten aber bei allen Künstlern vielmehr als „Seele“ des Künstlerhauses. Die aktuelle Besetzung der Ateliers besteht aus den Künstlern Otto Edel (Grafik, Holzschnitt und Malerei) und Ute Edel (Ton- und Keramikarbeiten) Katja Kasyanov (Ölmalerei), Heike Edel (Acrylarbeiten), Katharina Kumeko und Gastkünstlerin Suria Kassimi (Acryl, Graphit, Kohle und Tusche).Nicht nur ihnen, sondern auch allen Gastkünstlern bietet das Bunte Haus viele bunte Alternativen für inspirierende Begegnungen, für Austausch und Vernetzung und für öffentlichkeitswirksame Auftritte und soll auch in Zukunft Treffpunkt und Anknüpfungspunkt für die Kreativen und Interessierten der Region sein.

Die Bunte Haus Künstler-Homepages, stellt allen Künstlern der Region ein kostenloses Künstlerverzeichnis zur Verfügung und bietet eine Möglichkeit zur Teilnahme an den Offenen Ateliers: www.ateliers-recklinghausen.de

Information

Eine Sonderausstellung im „Bunten Haus“ zeigt vom 21. September bis 19. Oktober „Innen- und Außenansichten aus dem Pine Ridge Reservat, South Dacota, USA“ von American Indian Movement-Aktivist Robert Robideau († 2009), erstmals öffentlich gezeigte Bilder aus privater Sammlung sowie Bilder von Suria Kassimi.

Heike Edel ist sich sicher : „Mathematik, Physik und Kunst schließen einander nicht aus.“ Die Oer-Erkenschwicker Mathelehrerin schwelgt künstlerisch gern in kräftigen Farben. Foto: Petra Pospiech
Heiko und Heike Edel sind die Initiatoren des „Bunten Hauses“, gelten aber bei allen Künstlern als „Seele“ des Künstlerhauses. 2010 gestaltete Künstler Fabian Hörl die Graffiti-Fassade. Foto: Petra Pospiech
Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.