„aufgereiht und angepinnt“: Hommage an M. Ilse Hilpert von Ilse Hilpert
Am Sonntag, 13. Juli, lädt die bekannte Waltroper Künstlerin Ilse Hilpert um 17 Uhr zur Ausstellungseröffnung ins Kulturforum Kapelle in Waltrop, Hochstraße 20, und erfüllt damit einen letzten Wunsch ihrer gleichnamigen im Mai verstorbenen Mutter. „aufgereiht und angepinnt“ ist eine Hommage an M. Ilse Hilpert.
Viele Jahre verbrachte Tochter Ilse im Ausland. Während ihrer langjährigen Aufenthalte in Saudi Arabien, Bangladesh, Indonesien und den Philippinen ernteten ihre Ausstellungen internationale Anerkennung.
Vor zwölf Jahren ließ sich die Künstlerin endgültig in Waltrop nieder. Inzwischen arbeitet die gebürtige Recklinghäuserin nicht nur in ihrem Waltroper Bahnhofs-Atelier, sondern auch im Atelierhaus Recklinghausen König Ludwig.
Während ihrer Auslandsaufenthalte hielt sie stets Kontakt zu ihrer Mutter in Recklinghausen, beobachtete aus der Ferne und bei ihren Besuchen die Sammelleidenschaft von M. Ilse Hilpert. „Bereits als Kind verliebte sie sich in bunte Bänder, Schleifen und Schatullen“, erzählt Ilse Hilpert. „In späteren Jahren sammelte sie prähistorische Fundstücke. Eine große Puppensammlung folgte, sie hortete Zierrat jeglicher Art.“
M. llse Hilpert begeisterte sich für Glaskugeln und -objekte, Perlen, Kristalle und Halbedelsteine, Knöpfe und Spangen. Älter und unbeweglicher geworden, widmete sie sich verstärkt der kreativen Gestaltung und bediente sich dabei aus dem großen Fundus ihrer Fundstücke und Sammlungsobjekte.
Die Tochter erinnert sich: „Unter einer hellen Lampe, auf dem Boden sitzend, ausgerüstet mit Brille, Lupe, Zangen, Scheren und Draht, fertigte sie aus Perlen gestickte Bilder, Gestecke und Pylone aus Glasblumen, bunten Ketten, Holzperlen, Filz- und Plastikblumen, üppige doch filigrane Werke in vielfältigen Farbabstufungen. Täglich verbrachte sie viele Stunden mit dem Schaffen neuer Werke.“
Schließlich wurde das Schmücken ihres kleinen Hauses in Recklinghausen-Hochlar mit diesen Objekten zum Lebensinhalt. Und so bat sie ihre Tochter, ihre Schöpfungen nach ihrem Tod nicht einfach wegzuwerfen. Ilse Hilpert gab ihr das Versprechen, mit ihren Arbeiten eine Ausstellung zu organisieren. Die Künstlerin, die bis zum letzten Jahr die Ausstellungen im Kulturforum Kapelle in Waltrop kuratierte, sah hier den idealen Ort für die prunkvolle Sammlung und war höchst erfreut über die Zustimmung des Vorstandes des Vereins Pro Kapelle.
Ilse Hilpert ist nicht nur froh ihr Versprechen einlösen zu können, sondern sich auf künstlerische Art und Weise mit ihrer Mutter und deren Wirken auseinandersetzen zu können. Sie sagt: „Durch das Zusammenbringen der einzelnen Objekte zu einer Installation fügt sich für mich auch mein Bild meiner Mutter zu einem Ganzen. Die Auseinandersetzung mit ihren Werken, die ihr Leben, ihre Vorlieben, Träume und Wünsche widerspiegeln, verschafft mir nicht nur einen neuen, anderen Blick auf meine Mutter, sondern bringt mir ins Bewusstsein, welche Spuren meine Mutter in meinem Leben und meiner künstlerischen Arbeiten hinterlassen hat.“
Eröffnet wird die Ausstellung durch den Vorsitzenden des Vereins Pro Kapelle H. J. Block. Die Kunsthistorikerin Simone Fechner aus Recklinghausen gibt eine Einführung in die Ausstellung und Gregor Ottomeier übernimmt die musikalische Untermalung.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 10. August jeweils samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags 11 bis 18 Uhr. Gern ist Ilse Hilpert zur Vereinbarung weiterer Termine bereit. Sie bittet um Anmeldung unter Tel. 0177/8408534 oder per E-Mail ilse. hilpert@hi-art.de.
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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