"Achterbahn ins Leben"
"Achterbahn ins Leben", so titelt nicht nur ihr druckfrisches Buch, so gestaltet sich auch das Leben von Claudia Lauer.
Als Untertitel wählte sie: "Der Brustkrebs, das Leben und ich" - und auch diese Beschreibung hätte die lebensbejahende Recklinghäuserin nicht besser wählen können. In ihrem turbulenten biografischen Roman spielt das Wort "Leben" eine große Rolle - ein Leben voller Höhen und Tiefen und vor allem voller unbändigem Lebensmut.
Sie erkrankte zwei Mal an Brustkrebs
Im Flyer zum Buch heißt es: "Das Pech wird der attraktiven Claudia scheinbar mit dem ganz großen Schöpflöffel serviert. Mit 39 Jahren nach diversen suboptimalen Ausflügen in die Männerwelt erkrankt die alleinerziehende Mutter an Brustkrebs. Zum zweiten Mal. Wer jetzt eine Leidensleier erwartet, ist auf dem Holzweg."
Co-Autorin Karin Bruns schreibt: "Wir begleiten eine naive, lebensfrohe Frau, die lernt, alte Muster zu durchbrechen und sich nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Eine, die lernt, dass man das Leben im Kern nicht mit Schönheit, Fitness und Perfektion zusammenhält."
Im persönlichen Gespräch sagt Claudia Lauer als erstes: "Ich bin 42 Jahre alt und alleinstehende Mutter einer wunderbaren Tochter. Mit 29 Jahren bekam ich zum ersten Mal Brustkrebs. Das war im Jahr 2004. Damals erklärten mir meine Ärzte, dass ich aufgrund der schlechten Zukunftsprognose und der hohen Medikamenteneinnahme niemals schwanger werden dürfe."
"Ich bin 42 Jahre alt. Nur 3 Jahre hatte ich Krebs."
2007 wird Claudia Lauer schwanger und entscheidet sich entgegen aller Warnungen und Abtreibungs-Empfehlungen für das werdende Leben. Noch heute, fast neun Jahre später, sagt sie: "Ich empfinde es als Geschenk Gottes, eine gesunde Tochter bekommen zu haben." Inzwischen weiß sie aber auch: "Die Ärzte hatten mit ihrer pessimistischen Prognose recht. 2013 bricht der Krebs wieder aus, in der anderen, bisher gesunden Brust."
In ihrem Buch schreibt sie: "Schockiert stehe ich unter Dusche. 'Mama, was ist los?' Meine Tochter Anna Lena ist mit ihren fünf Jahren schon richtig groß und kennt ihre Mutter gut. Gerade haben wir den Sand vom Spielplatz aus den Haaren gespült und nun schaut sie mit ihren großen blauen Augen zu mir hoch. Ich ringe um Fassung. Einen Moment bleibe ich Anna Lena eine Antwort schuldig. Ich kann es selbst nicht glauben, was ich da gerade ertastet habe … einen erbsengroßen Knubbel in meiner rechten Brust."
Ja, Claudia Lauer hat wieder einen schwer zu heilenden Tumor "Triple Negativ" bekommen. Um für ihre Tochter möglichst lange da sein zu können, entschließt sie sich, beide Brüste amputieren zu lassen. Es folgt eine Diep-Lappenplastik, bei der aus ihrem Eigenfett neue Brüste gestaltet werden. Sie ist sicher: "Brustkrebs kann ich nicht mehr bekommen, aber ich habe Angst vor Metastasen. Angst davor, meine Tochter nicht bis zum Erwachsensein begleiten zu können." Doch sie sagt auch: "Ich bin 42 Jahre alt. Krebs hatte ich bisher nur drei Jahre. Diese drei Jahre liegen wie ein Schatten auf meinem Leben, aber sie sind nicht mein ganzes Leben. Deshalb ist mein Buch auch kein Trauerbuch, sondern ein Lebensbuch, das Hoffnung macht und Lebensfreude ausstrahlt."
So wie die Autorin. Charmant und lebensfroh stellt sie ihr Buch in den kommenden Monaten kreisweit bei Lesungen in verschiedenen Städten vor. Die bisherige Resonanz: Begeisterung. Das zeigen viele Leserzuschriften. Das Leben von Claudia Lauer ist eben eine Achterbahn.
Lesungen im Kreis Recklinghausen
11. Januar, 19 Uhr Bestattungshaus Götza, Herten
18. Januar, 16 Uhr Café Auszeit,Prosper-Hospital Recklingh.
19. Januar, 19 Uhr Kath. Pfarramt Herz Jesu, Recklinghausen
21. Januar, Senologie-Tag Brustzentrum RE, Festspielhaus
25. Januar, 17 Uhr Privatpraxis Recklinghausen
15. Februar, 17 Uhr Bücherwurm Datteln
02. März, 17 Uhr Klinikum Vest - Paracelsus-Klinik Marl,
Weitere Infos und Termine: www.claudialauer.de
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.