Was macht Alkohol mit Dir?

Biolehrerin Sara Metten und ihre Schüler Niklas, Friederike und Marika beschäftigen sich mit der Alkohlwirkung auf die menschlichen Organe.
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Rund 14 Prozent der Jugendlichen konsumieren regelmäßig Alkohol, knapp vier Prozent sogar so exzessiv, dass Alkoholvergiftungen und Krankenhaus-Einweisungen die Folge sind. Rauschsimulatonsbrillen verdeutlichen schnell, wie hilflos man im betrunkenen Zustand sein kann.

Verblüfft hält sich Michelle das Handy vor die Nase, bis es an ihre Rauschsimulationsbrille stößt und staunt: „Oh, ich kann ja gar nichts richtig erkennen. Wie soll ich denn die Rufnummer wählen, wenn ich Hilfe brauche?“ Auch ihr Schulkollege Enrico hat Schwierigkeiten, das Handy in der simulierten Rauschsituation überhaupt richtig anzupeilen, um es in die Hand zu bekommen.
Die beiden Gymnasiasten sind zwei der fast zweihundert Schülerinnen und Schüler, die im Dattelner Familienzentrum Nord die Möglichkeit hatten, den „Alk-Parcours“ der DROB-Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest zu erkunden.
„Jugendliche unter 16 Jahren dürfen laut Gesetz aus guten Gründen keinen Alkohol trinken. Doch das Durchschnittsalter beim Alkohol-Erstkonsum liegt derzeit bei 16,3 Jahren“, weiß Anja Gröschell von der DROB-Drogenhilfe Recklinghausen und Ostvest aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung in der Drogenberatung.
Um Jugendliche für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren, hat die DROB-Drogenhilfe Schülern der achten Stufe des Comenius-Gymnasiums und der Städtischen Realschule unter dem Motto „Was machst du mit dem Alkohol - Was macht der Alkohol mit dir“ die Möglichkeit gegeben, sich interaktiv mit einem neu entwickelten „Alk-Parcours“ auseinanderzusetzen. Konzipiert wurde dieser Parcours im Rahmen der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ von der ginko Stiftung für Prävention in Mühlheim.
„Anders als bei früheren Drogenberatungen, die in Ganztagesseminaren durchgeführt wurden, werden jetzt Schülerklassen in nur eineinhalb Stunden durch einen interessanten Parcours begleitet“, berichtet Thomas Droste vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Datteln als Kooperationspartner der Drogenberatung. „Diese relativ kurze Zeit empfinden die Schüler als spannend, da sie an fünf verschiedenen Stationen interessante Alltagssituationen sozusagen ‚im Rausch‘ erleben können - am Fernsehen, mit dem Handy und an einem medizinisch aufgebauten Korpus.“
Die einzelnen Stationen beleuchten nicht nur Rechtsfragen in Alltagssituationen, sondern simulieren auch den Rausch mittel einer Simulationsbrille und fragen: „Was stellt Alkohol mit dir an? Alkohol macht zwar locker, aber möchtest du dich von einem betrunkenen Jungen anmachen lassen?“ Spontan die Antwort: „Nee, danke.“
Besonders wichtig ist Anja Gröschel die Nachhaltigkeit dieser Aktion. Daher holt sie nicht nur Schüler und Lehrer mit ins Boot; sie veranstaltet auch Elternabende, damit sich die Eltern über das Thema Gedanken machen können, bevor ihre Kinder vielleicht mit einem Vollrausch im Krankenhaus landen.

Biolehrerin Sara Metten und ihre Schüler Niklas, Friederike und Marika beschäftigen sich mit der Alkohlwirkung auf die menschlichen Organe.
Die Gymnasiasten Enrico und Michelle erproben die Auswirkungen eines Rausches mittels einer Simulationsbrille.
Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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