Schwangerschaftsberatung des SkF Datteln veröffentlicht Jahresbericht 2011

Stellten den Jahresbericht 2011 der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln vor (v.l.): die Schwangerschaftsberaterinnen Franka Bodin und Anetta Uhlenberg sowie Geschäftsführerin Karin Müller. Foto: SkF
  • Stellten den Jahresbericht 2011 der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln vor (v.l.): die Schwangerschaftsberaterinnen Franka Bodin und Anetta Uhlenberg sowie Geschäftsführerin Karin Müller. Foto: SkF
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360 Frauen erhielten im vergangenen Jahr Rat und Hilfe durch die Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Datteln e.V.. 194 von ihnen leben in Datteln, 114 in Oer-Erkenschwick, 52 in Waltrop. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2011 hervor.

„Ich freue mich auf mein Kind, aber ich weiß nicht, wie ich alles bezahlen soll.“ „Ich möchte meine Ausbildung nach der Geburt des Babys beenden. Schaffe ich das und wovon soll ich dann leben?“ „Mein Freund hat sich von mir getrennt. Wie soll es nun weitergehen?“
„Dieses sind typische Fragestellungen, mit denen sich schwangere Frauen im letzten Jahr an uns wandten“, erzählt Schwangerschaftsberaterin Franka Bodin. Über 80 Prozent der ratsuchenden Frauen im Ostvest kamen zunächst in die Beratungsstelle, um sozialrechtliche Fragen zu klären oder Stiftungsmittel aufgrund einer finanziellen Notlage zu beantragen. Meist ergaben sich aber nach einem ersten Gespräch weitere Problemlagen, wie die Wohnsituation, Schwierigkeiten im Beruf oder in der Ausbildung, psychische Belastungen, Sorgen um die Kinderbetreuung und Partnerschaftsprobleme.
„Die Perspektive der schwangeren Frau auch in schwierigen Lebenslagen möglichst positiv zu gestalten und sie bei der Bewältigung ihrer Alltagsprobleme zu unterstützen, ist der Schwerpunkt unserer Beratungsarbeit“, betont die Schwangerschaftsberaterin Anetta Uhlenberg. Für diese umfassende Beratung kamen die meisten Frauen mehrfach in die Beratungsstelle: In 2011 wurden insgesamt 1268 Beratungskontakte gezählt.
„Trotz rückläufiger Geburtenzahlen in Deutschland stieg die Zahl der ratsuchenden Frauen im Ostvest im letzten Jahr um etwa acht Prozent“, berichtet SkF-Geschäftsführerin Karin Müller. Ergänzend weist sie auf die nach wie vor hohe Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und der Frauen ohne Berufsabschluss hin.
Thematisiert wurden in den Beratungsgesprächen von vielen Frauen die gestiegenen Energiekosten, die Anrechnung des Elterngeldes als Einkommen bei Bezug von ALG II und die Schwierigkeiten im Umgang mit den Jobcentern. Daher hat der SkF die Mitarbeiter der Jobcenter im Ostvest zu einem Kooperationstreffen eingeladen; die ersten Absprachen für ein gemeinsames Vorgehen zur Verbesserung der Lebenssituation von schwangeren, arbeitslosen Frauen konnten somit getroffen werden.
Ein zunehmender Beratungsbedarf ist im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Pränataldiagnostik festzustellen. Viele schwangere Frauen würden hier von Ärzten unter Druck gesetzt, IGEL Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen, deren Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen werden) in Anspruch zu nehmen und sind nicht ausreichend über einzelne Untersuchungen aufgeklärt worden.
Ausgebaut wurde im letzten Jahr das Engagement im Netzwerk der „Frühen Hilfen“, der Zusammenarbeit unterschiedlicher Dienste und Einrichtungen zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdungen in Datteln. In Zusammenarbeit mit der Schwangerschaftsberatung und anderen Institutionen, die frühzeitig in Kontakt mit Familien stehen, werden Familien mit all ihren Fragen und Sorgen unbürokratisch unterstützt. „Die Beratungsstelle für Schwangere bietet einen frühen, nicht stigmatisierenden Zugang zu belasteten Familien und stellt einen grundlegenden Baustein im Netzwerk der frühen Hilfen dar“, so Karin Müller.
Der SkF Datteln hat sich auch im Jahr 2011 an dem Kooperationsprojekt „Krisentelefon für Schwangere und Mütter mit Neugeborenen im Kreis Recklinghausen“ beteiligt. Das Krisentelefon ist ein rund um die Uhr erreichbares, anonymes Beratungsangebot für Frauen, die sich vor oder nach der Geburt eines Kindes in einer Krisensituation befinden.
Darüber hinaus wurde das Gruppenangebot „Messen und Wiegen“ weitergeführt. Das Mütterfrühstück wird sehr gut angenommen und durchschnittlich von 15 Frauen mit ihren Kindern besucht. Die Einladung richtet sich an Mütter mit Kindern bis zum ersten Lebensjahr und Schwangere. Jeden ersten Donnerstag im Monat findet das Frühstück von 9.30 bis 11.30 Uhr im Amandushaus, Nonnenrott 3, statt. Nächster Termin ist der 3. Mai.

Kontakt

SkF Datteln e.V., Tigg 3, 45711 Datteln, Tel. 02363/910099, Internet: www.skf-datteln.de, E-Mail: schwangerschaftsberatung@skf-datteln.de.

Das Krisentelefon für Schwangere und Mütter mit Neugeborenen im Kreis Recklinghausen ist rund um die Uhr unter 01805/236123 zu erreichen.

Autor:

Lokalkompass Waltrop aus Waltrop

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