Wetten, es geht auch günstiger?

Bei näherem Hinsehen zeigt es sich: Die Stühle im Rathauszimmer 46 sind teilweise abgewetzt, die Schränke zusammengewürfelt, die Vorhänge von anno dazumal. Foto: Petra Pospiech
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Wer kennt das nicht, die Wohnungseinrichtung ist alt, unmodern und renovierungsbedürftig. Abhilfe ist dringend erforderlich, das Bankkonto leer. Da sind Kreativität und Eigeninitiative gefragt. Ähnlich sieht die Lage im Waltroper Rathauszimmer 46 aus.
Fast 40 Jahre alt ist die Einrichtung und so wirkt sie auch. Der Gesamteindruck des Besprechungsraumes, direkt neben dem Büro der Bürgermeisterin, wenig repräsentabel. Genutzt wird der Raum regelmäßig für Pressegespräche, Mitarbeiterschulungen, fraktionsübergreifende Zusammenkünfte und jeden Montagabend für Treffen der SPD-Fraktion.
Die im Haushaltetat geplante Renovierung in Höhe von 22.500 Euro ist seit der letzten Ratssitzung vom Tisch. Bürgermeisterin Anne Heck-Guthe entschuldigte sich beim Rat und den Bürgern. Sie habe zwar den Etat unterschrieben, aber dabei die Position Rathauszimmer-Renovierung übersehen. „Das ist ein Fehler und dafür möchte ich mich ausdrücklich entschuldigen. Aber eine Renovierung habe ich nie gewollt und diese stand auch nie zur Debatte. Lediglich von einem neuen Anstrich war die Rede.“ Das Bekanntwerden dieses Haushaltspostens hatte für große Aufregung in der Waltroper Bevölkerung gesorgt. Viele Bürger sind der Überzeugung: „In Zeiten leerer Kassen kann man sich keine Renovierung leisten. Und wenn, dann muss die Renovierung weitaus billiger zu bewerkstelligen sein.“ „Ohne Moos nix los“ sagt der Volksmund und das gilt nicht nur in den eigenen vier Wänden. Gerade mit Steuergeld, so die Forderung, muss in Zeiten knapper Haushaltkassen verantwortungsvoller umgegangen werden.
Auch wenn der Haushaltposten gestrichen wurde, so bleibt doch die Frage: Wie teuer darf ein neuer Anstrich sein? Sollten die alten Stühle erneuert oder vom Polsterer mit neuen Bezügen weitaus kostengünstiger aufgepeppt werden? Muss es eine teure Büroausstattung sein oder reicht auch ein Büroschrank preiswerterer Art? Schreiben Sie doch ihre Meinung und Ideen an redaktion@stadtspiegel-recklinghausen.de .

Drei Fragen an … Anne Heck-Guthe:

1. Das Bekanntwerden des Haushaltposten in Höhe von 22.500 Euro für die Renovierung des Rathauszimmers 46 in Zeiten leerer Kassen sorgte für Verärgerung und Unverständnis in der Waltroper Bevölkerung. Können Sie das nachvollziehen?
Ja, das kann ich gut verstehen. Ich habe den Posten sofort aus dem Etat streichen lassen und mich beim Rat und bei den BürgerInnen auch dafür entschuldigt.

2. Wie konnte es dazu kommen? Wieso wurde so eine Renovierung überhaupt geplant?
So eine Renovierung habe ich nie gewollt. Es war nur von einem neuen Anstrich die Rede. Ich habe beim Abzeichnen des Etats diesen stark überhöhten Posten leider übersehen.

3. Nehmen Ihnen die Bürgerinnen Ihre Sparmaßnahmen noch ab?
Ich hoffe das sehr. Wie jeder weiß, habe ich bei meinem Amtsantritt aus Ersparnisgründen auf einen stadteigenen Wagen und Chauffeur verzichtet. Ich werbe um jede Spende, sei es für „Steine für Kleine“ oder für die „Stiftung kein Kind ohne Mahlzeit“. Gerade weil die Stadt keine Mittel hat, käme mir so eine Renovierung nicht in den Sinn

Bei näherem Hinsehen zeigt es sich: Die Stühle im Rathauszimmer 46 sind teilweise abgewetzt, die Schränke zusammengewürfelt, die Vorhänge von anno dazumal. Foto: Petra Pospiech
Bürgermeisterin Heck-Guthe. Foto: pos
Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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