LWL repariert Kanalbett am Schiffshebewerk – Fische umgesiedelt
Als wahres Biotop entpuppte sich jetzt das Oberwasser im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop. Hechte, Schleien, Aale, Rotfedern und Rotaugen gingen Fischern vom Landesfischereiverband Westfalen und Lippe ins Netz. Weil die Abdichtung repariertwerden muss, legt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das obere Kanalbett trocken.
Bevor das Becken ganz trocken fällt, wurde jetzt der Fischbestand gerettet. Vier Tage lang waren sechs Fischer unterwegs, um die Tiere mit Elektrofischgeräten einzufangen.
Dr. Richard Möhlenkamp vom Verband zeigte sich besonders beeindruckt von den etwa 30 großen Schleien, die zehn bis zwölf Jahre alt sind und eine Körperlänge von etwa 60 Zentimetern aufweisen. „Einen so großen Bestand dieser seltener werdenden Fischart habe ich noch nirgendwo anders angetroffen“, so der Experte. Aber auch Exoten wie Grundeln und Sonnenbarsche, die erst in den letzten Jahren in deutschen Gewässern heimisch geworden sind, waren im Oberwasser vertreten.
Die Fische wurden unweit des Schiffshebewerks im Dortmund-Ems-Kanal wieder freigelassen. Insgesamt wurden zehn bis fünfzehn Zentner Fischbestand auf diese Weise gerettet.
Der LWL hat sich zur Trockenlegung des Oberwassers entschieden, weil am Seitendamm des Kanals in der Nähe des Museumsparkplatzes Wasser ausgetreten war. „Wenn das Becken vollständig geleert ist, können wir die Abdichtung des Kanalbetts von Gutachtern überprüfen lassen und danach die notwendigen Reparaturen in die Wege leiten“, erläutert Michael Dauskardt vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des LWL.
Vom Ergebnis hängt auch ab, wann das Oberwasser wieder geflutet werden kann. Anvisiert ist das Frühjahr 2013. „Für unsere Besucher wird aber es keine großen Einschränkungen geben“, so Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker. So ist das Museumsschiff „Franz-Christian“ mit der Ausstellung zum Leben an Bord bereits umgezogen und hat am unteren Vorhafen festgemacht.
Autor:Lokalkompass Waltrop aus Waltrop |
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