Die Natur ist sein Hobby
Auf Vorschlag des Landschaftsbeirates wurden in Waltrop bis Ende 2014 die Landschaftswächter Thomas Witte, Karl-Heinz Schomberg und Gerd Büchner zu ehrenamtlichen Beauftragten für den Außendienst bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Recklinghausen bestellt.
Landschaftswächter gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Offiziell heißt es: „Entsprechend ihres gesetzlichen Auftrags soll die Landschaftswacht die zuständigen Behörden über negative Veränderungen in der Landschaft informieren und insbesondere durch Beratung und Aufklärung darauf hinwirken, dass Schäden von Natur und Landschaft abgewendet werden.“
Im Blick haben die Landschaftswächter ungenehmigte Baumaßnahmen, Müllablagerungen oder Abgrabungen und Gehölzrodungen. Auch sollen sie Leute ermahnen, die auf anderen als den zugelassenen Wegen reiten oder ein Naturschutzgebiet abseits der Wege durchstreifen.
Doch Landschaftswächter zu sein, bedeutet für Gerd Büchner weitaus mehr. Der Waltroper Elektromeister ist schon seit Gründung der Landschaftswacht dabei. Denn die Natur ist sein Hobby.
Seit Jahren kümmert er sich mit Fachkenntnis und Herzblut um die Feuchtgebiete an der Hafenstraße in Waltrop. „Hier kenne ich jede Pflanze und jedes Getier“, sagt der 55-Jährige. Hier leben Grasfrösche und Erdkröten, die vor Ort schon fast ausgestorben waren und sich erst durch ausgesetzten Laich wieder angesiedelt haben. „Dafür habe ich zuhause mehr als 100.000 Kaulquappen aufgepäppelt“, erzählt Büchner.
Vieles, was andere Menschen für Unkraut halten, hat für den Naturfreund einen ganz besonderen Reiz und dient der Tierwelt als Nahrung und Unterschlupf. Sei es das europäische Bärenkraut, das gelbe Johanneskraut, Mädesüß, Brennnesseln, Sumpfkrautdisteln oder die große Trichterwinde. Sie alle wachsen an der Hafenstraße.
„Oftmals rupfen Menschen aber auch Pflanzen für Dekorationszwecke aus, so zum Beispiel groß blühende Disteln. Wenn man es ihnen nicht erklärt, denken sie gar nicht daran, dass sie damit die Pflanze ausrotten können.“ Deshalb klärt er gerne über Wachstum und Erhalt der Pflanzen auf.
Bitterböse wird Gerd Büchner jedoch, wenn er jemanden erwischt, der Unrat oder Sperrmüll in der Natur entsorgt. Er führt das auch auf die Aufhebung der kostenlosen städtischen Sperrmüllabfuhr in den 80er Jahren zurück. „Damit hat sich die Stadt einen Bärendienst erwiesen. Denn die Kosten für die Sauberhaltung der Natur sind dadurch um ein Vielfaches gestiegen“, weiß der Waltroper Landschaftswächter.
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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