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für 2,75 MARK am TAG hart malochen...

im Oktober im Gegenlicht
42Bilder

RUHRGEBIET
Kanal-  und Schiffshebewerk-BAU
in den 1890 ziger jahren ...

oder einfach
EIN SCHÖNER LK-TREFF-TAG!

LK-TREFFEN in WALTROP/Henrichenburg

26.10.19

Ein schöner, noch einmal sonnig-warmer HERBST-Tag war angesagt,
mit um die 20 Grad, und das galt es auszunutzen.
Ein Lokalkompass-Treffen war angedacht, für diesen Samstag Ende Oktober, zum Ende der Ferien und ich war froh, dass ich hin fahren konnte, denn, ich sollte es nicht bereuen. Ein schöner TAG …
Sehr müde noch war ich schon früh auf den Beinen, denn ich wollte lieber einen Regionalexpress eher fahren, man weiß ja nie! Es war ein Fußball-Samstag, ja ein großes Derby auf Schalke stand nachmittags auf dem Plan, und tatsächlich waren schon vor 10 Uhr diverse Fans und auch die Polizei unterwegs an den Bahnhöfen.
So kam es, dass ich einige Minuten zu früh in Castrop-Rauxel aus der Bahn trat und die Sonne genießen konnte. Ulrike und Armin holten mich dann dort ab und wir waren auch mit einer der Ersten LK-Bürgerreporter vorort, am LWL-Museum Henrichenburg.

egal, aus welcher Perspektive ...

So früh mittags esse ich selten üppig, und dennoch hatte ich auf diesen GRIECHEN, bei dem wir alle dann zuerst landeten, so richtig ´Bock´! Wenn ich auch nur wenig, für meine Verhältnisse und eben auch nur vegetarisch bestellte, so war es doch super lecker, ausreichend und gut!
Nettes, gemütliches Ambiente dort.
Als wir alle satt genug und somit froh gelaunt und gestärkt waren, ging es rüber´
in den MUSEUMS-Bereich von Henrichenburg.
Einen kleinen Obolus zahlt man, kann dann aber das ganze Gelände erkunden… FAST alle nahmen wir dann auch an der bereits gebuchten Führung teil und ich war sehr gespannt.
Bei bestem Wetter ging es gegen 15 Uhr meine ich war es, auch schon los, und den Großteil dieser knapp 90 Minuten-andauernden Führung verbrachten wir auch draußen, an der frischen, schönen noch sommerlichen Herbstluft.
Sehr viele Informationen bekamen wir LK´ler´ zum Schiffshebewerk, zur Planung dieses einzigartigen Bauwerkes, zur Entstehung und zu eigentlich einer Menge Tatsachen drum´ herum. Auch die damalige Lebensweise, und wie und vor allem auch wie viele Menschen Jahre benötigten, dieses Hebewerk fertigzustellen.
Unter harten, ganz harten Bedingungen, die vielleicht noch mit Bergarbeitern auf Zechen vergleichbar waren, wurde dieses gigantische Meisterwerk hochgezogen. Einige Jahre hatte es gedauert, und als man uns erklärte, dass ein solcher einfacher Arbeiter auf dieser Großbaustelle damals, Ende des 19. Jahrhunderts am Tage 2, 75 Mark verdient hatte, wurde mir fast übel.
Also, ungefähr fünf oder sechs €uro… am Tage!
Klar, waren es seinerzeit ganz andere Lebensbedingungen, andere Mieten und Lebenshaltungskosten. Dennoch erschütterte mich das wieder einmal ein wenig, und gerade dieser Umstand, gerade das ist mir halt so hängen geblieben von diesem Samstag. Verglichen mit der heutigen, wieder verdammt schwierigen Zeit für „kleine Malocher“, Billig-Löhner und 450 €uro Jobber…
Damals hatten also diese Schwerstarbeiter, bei einer sechs Tage-Woche so um die 70 Mark, also keine 130/140 €uro pro Monat!!!
Wahnsinn!

an der WAND...


Kurz gingen mir eben auch richtige Bilder durch den Kopf, wie das damals so alles gewesen sein muss, für die Arbeiter und deren Familien. Und so faszinierend die ganzen technischen Erläuterungen auch waren, das ganze Drum Herum, das Geschichtliche, das Gesellschaftliche, das Leben an sich und so weiter ist so spannend und fast interessanter, als das Bauwerk selbst!
Was haben Menschen da so alles geleistet und geschuftet, für einen Hungerlohn. Wenn ich da an heutige Arbeitsplätze denke… nun, klar, auch heute noch gibt es sehr wichtige, gefährliche und anstrengende Tätigkeiten, doch glaube ich schon, dass sich Vieles zum Guten verändert hat in der Arbeitswelt.
Vorausgesetzt, man hat Arbeit …
Die LK-Gruppe zog weiter über dieses spannende Gelände und mir gingen irgendwie diese vielen Hundert Arbeiten nicht aus dem Sinn. Und als ich nach der Führung alle´ diese Stufen hoch stiefelte, um einfach mal´ über diese schöne Region zu blicken, ins Schwitzen geriet und außer Atem, hatte ich Bilder vor Augen, von diesen hart arbeitenden Leuten von damals.
So etwas Schönes wie dieses Schiffshebewerk können Menschen konstruieren und es ist klasse, sowas auch zu erhalten, und daran zu erinnern.
Erinnern an die Menschen, die das mit möglich machten, dass wir heutzutage auf solchen Geländen, und Bauwerken herum spazieren können und dürfen!
Nach diversen Streifzügen über das Gelände, jeder LK´ ler so in seinem Tempo, traf man sich im angrenzenden Biergarten auf einen Absacker oder mehr …
Für mich ging es dann bald zusammen mit Bruni und Christoph gen´ Heimat.

Zu Hause angekommen war ich sehr zufrieden mit diesem SCHÖNEN TAG in Henrichenburg!

Endlich einmal wieder ein „richtig“ schönes,
gelungenes und lehrreiches LOKALKOMPASS-Bürgerreporter Treffen!

Freue mich noch heute, doch mit dabei gewesen zu sein, vergesse so Einiges nicht, eben auch diese 2, 75 Mark nicht und
bedanke mich noch einmal für die Organisation bei

Ute, Ulrike und Armin.

...zum Abschied noch ein... GRUPPENFOTO! u.A. Armin hatte sich darum gekümmert :-)
  • ...zum Abschied noch ein... GRUPPENFOTO! u.A. Armin hatte sich darum gekümmert :-)
  • hochgeladen von ANA´ stasia Tell

Meine Bilder können zum Teil wirklich nicht mit denen hier schon gezeigten mithalten,
ich weiß, vielleicht interessiert sich der ein oder Andere dennoch dafür,
liebe Grüße und viel Freude nun in der Adventszeit,
nach mehr als fünf Wochen nach diesem LK-TREFF, hier noch einmal zu stöbern.
Glück AUF, allen lieben Leuten´ und harten´ Malochern, und allen LK´ lern´!

:-)

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FOTOS : AAT ( Oktober 2019)
TEXT: AAT (November/Dez. 2019)

Autor:

ANA´ stasia Tell aus Essen

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