Schiffshebewerk soll Weltkulturerbe werden

Museumsleiter Herbert Niewerth verfolgt ein Ziel: die Schiffshebewerke sollen Weltkulturerbe werden .
  • Museumsleiter Herbert Niewerth verfolgt ein Ziel: die Schiffshebewerke sollen Weltkulturerbe werden .
  • hochgeladen von Björn Jadzinski

Das Alte Schiffshebewerk Henrichenburg hat durchaus Chancen auf den Titel Unesco Weltkulturerbe. Dieser würde nicht nur für Ruhm und Ehre sorgen, sondern auch Arbeitsplätze und Tourismus schaffen.
Als zum ersten Mal zur Sprache kam, dass sich das Alte Schiffsbebewerk Henrichenburg in die Liste der Welterbe einreihen könnte, war das Erstaunen bei vielen groß. Doch jetzt sind die Weichen für den Zeitplan gestellt, verrät Museumsdirektor Herbert Niewerth.
„Das Hebewerk alleine kann es nicht schaffen, doch mit dem gesamten Schleusenpark Waltrop sind wir weltweit einmalig“, so Herbert Niewerth. „Vor 40 Jahren stand noch ein Zaun um das Alte Hebewerk und es gab Pläne für den Abriss“, erzählt er und ist froh, dass der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Projekt Westfälisches Industriemuseum aus der Taufe gehoben hat.
Proteste gab es nach der Stilllegung im Jahr 1969 viele. Von den Schützen in Oberwiese über den damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau bis hin zum Verband der Ingenieure plädierten viele für den Erhalt des Alten Hebewerks; nur das Verkehrsministerium in Bonn hatte den Vertrag über den Abriss bereits unterschieben. In letzter Sekunde kam die Rettung durch den LWL.
Für Museumschef Niewerth, der auch im Förderverein für den Erhalt des Neuen Hebewerks aktiv ist, erinnert einiges in der Geschichte an die aktuelle Situation rund um das 2005 stillgelegte Neue Hebewerk. Wenn es nach dem Förderverein und dem LWL geht, wird der gesamte Schleusenpark zum Welterbe erklärt. Das würde nicht nur das Geld für die Reparatur des Neuen Heberwerks bringen, „es würde uns viele Möglichkeiten eröffnen“, sagt Niewerth und spielt auf Kulturförderung und Sponsoring an.
Doch bei aller Schwelgerei wird der Weg noch ein langer sein, wie alle Beteiligten gern zugeben. „Wir arbeiten daran“, sagt der Museumschef und hat einen festen Zeitplan in der Tasche. Im kommenden Jahr wird es einen NRW-Vorentscheid geben, denn jedes Bundesland kann nur zwei Stätten vorschlagen. Im Jahr 2013 und 2014 wird die Kultusministerkonferenz eine Empfehlung an die Welterbekommission geben, die dann im Jahr 2015 entscheiden wird, ob das Hebewerk ab 2018 den Titel tragen darf.
An der endgültigen Bewerbung, die einen Umfang von rund 300 Seiten haben wird, kann Herbert Niewerth nicht mehr aktiv als Museumsleiter schreiben; der Dortmunder geht im Sommer in den verdienten Ruhestand.
Doch auch für den Fall, dass der Titel nicht an das Hebewerk geht, ist das Gesamtprojekt Schleusenpark, das durch die Internationale Baustellung Emscherpark (IBA) ins Leben gerufen wurde, noch lange nicht gescheitert. „Wir haben erreicht, dass die Stilllegung des Neuen Hebewerks reversibel ist“, so Herbert Niewerth.

Die von der UNESCO geführte Liste des Welterbes umfasst insgesamt 911 Denkmäler in 151 Ländern. Davon sind 704 Kulturdenkmäler und 180 Naturdenkmäler. Weitere 27 Denkmäler gehören sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe an. Zu den Welterbestätten in Deutschland zählen unter anderem die Zeche Zollverein in Essen, der Kölner Dom und das Wattenmeer.

Autor:

Björn Jadzinski aus Waltrop

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