Historisches Schiffshebewerk Henrichenburg

Das alte Schiffshebewerk in Henrichenburg liegt auf Waltroper Stadtgebiet im Städtedreieck von Datteln, Castrop-Rauxel und Waltrop. Es wurde 1899 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II als herausragende technische Innovation eröffnet. Es überwindet eine Höhendifferenz von 14 Metern und ermöglichte damit die Anbindung des Dortmunder Hafens an das übrige Kanalnetz.

Der Trog, in den Schiffe bis zu 67 Metern Länge einfahren konnten, wird von einem Stahlgerippe getragen, dass auf 5 Schwimmern ruht. Diese Schwimmer tauchen jeweils in 33 Meter tiefe, mit Wasser gefüllte Schächte ein. Das ganze System ist so austariert, dass der Auftrieb der Schwimmer das Gewicht des vollen Troges (ca. 3100 Tonnen) exakt kompensiert. So war nur eine sehr geringe Antriebsleistung notwendig, um den Trog anzuheben oder abzusenken. Diese Antriebsleistung wurde über Wellen und Getriebe synchron auf die 4 Ecken des Troges verteilt, wo drehende Gewindespindeln die Hubarbeit übernahmen. Das gesamte Antriebssystem ist in einem feststehenden Überbau oberhalb des beweglichen Troges verbaut. Der Vorteil dieses Verfahrens war die für damalige Verhältnisse sehr schnelle Überwindung der Höhendifferenz im Vergleich zu Schleusen.

Neben dem alten Hebewerk, dass 1969 den Betrieb einstellte, wurden im Laufe der Zeit noch eine Schleuse, ein neues Hebewerk sowie eine weitere vergrößerte Schleuse gebaut. Hiervon ist heute nur noch die neue Schleuse in Betrieb.

Das Betriebsgebäude des alten Schiffshebewerkes wurde zu einem kleinen Museum umgebaut, in dem die typischen alten technischen Einrichtungen von Schleusen, Hebewerken und Schiffen gezeigt werden. Darüber hinaus finden sich sowohl im Oberwasser als auch im Unterwasser des Hebewerkes historische Flussschiffe. Eines davon ist begehbar und im Frachtraum werden die typischen Besonderheiten des damaligen Frachttransportes und des Lebens der Flussschiffer an Bord gezeigt.