Gudrun Kattke erhält den diesjährigen Preis des Vestischen Künstlerbundes
„Ein alter Holzkoffer, darauf ein verhunztes Stativ, daran mit Klebeband befestigt eine Linse, durch die man eine Art Bilderstreifen betrachten kann“ – dieses Objekt erhielt den, mit 1500 Euro dotierten, diesjährigen Kunstpreis des Vestischen Künstlerbundes Recklinghausen.
Zugegeben, so würde nur ein Kunstbanause das Werk von Künstlerin Gudrun Kattke beschreiben. Und Kunstbanausen, das ist sicher, findet man weder unter den renommierten Mitgliedern des Vestischen Künstlerbundes, noch unter den begeisterten Gästen, die die Ausstellungen im Kutscherhaus Recklinghausen besuchen.
So fand auch Dr. Jürgen Schwalm, stellvertretender Museumsdirektor der Kunsthalle Recklinghausen, in seiner Laudatio die richtigen Worte, um die preisgekrönte Arbeit der in Recklinghausen geborenen Künstlerin zu würdigen. Zuvor jedoch widmete er sich eingehend dem Thema der Ausstellung „Schöne Aussichten“.
Er dankte den fünf niederländischen Gastkünstlern aus Dordrecht und den zwölf ausstellenden Mitgliedern des Vestischen Künstlerbundes. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Vereinsvorsitzende Heidi Meier ebenso wie die bekannten Künstler Ilse Hilpert aus Waltrop, Peter Thomas aus Haltern, Udo Homeyer aus Oer-Erkenschwick und Karel Studnar aus Recklinghausen. Die weiteste Anreise hatte Klaus Nokulak, jetzt wohnhaft in Berlin. Sie alle haben durch ihre herausragenden Arbeiten sowie ihre nationalen und internationalen Ausstellungen zum guten Ruf des Vestischen Künstlerbundes beigetragen.
Der Vestische Künstlerbund e.V. wurde 1998 gegründet. Laut Vereinssatzung ist er eine Vereinigung der im Vest Recklinghausen geborenen, ansässigen oder tätigen Bildenden Künstlerinnen und Künstler aller Gattungen. Er fördert die Bildende Kunst und die Kultur, indem er die Bürgerschaft des Vestes Recklinghausen an die Bildende Kunst heranführt und einen fruchtbaren Austausch zwischen Künstlern und Bürgern des Vestes leistet.
Dies soll erreicht werden durch - der Öffentlichkeit zugängliche - Ausstellungen, Diskussionen, Führungen, Atelierbesuche und Beratungen zu Fragen der Bildenden Kunst. Ferner fördert der Verein die Gemeinschaft der Künstler untereinander durch die gleichen Aktivitäten. Der Preis des Vestischen Künstlerbundes wurde bereits 18 Mal verliehen, erstmals 1998. Die Preisvergabe an die diesjährige Preisträgerin Gudrun Kattke erfolgte, so Dr. Jürgen Schwalm, durch einstimmigen Beschluss der Jury. Dementsprechend gut gelaunt nahm die 48-jährige Künstlerin die Auszeichnung entgegen.
Geboren 1967 in Recklinghausen lebt Gudrun Kattke mittlerweile in Dortmund. Hier arbeitet die Diplomdesignerin und freischaffende Künstlerin seit 1993 in ihrem eigenen „Atelier Studio 56“. Seit 1999 ist sie Mitglied des Vestischen Künstlerbundes und engagiert sich seit einiger Zeit im Beirat des Vereins. Ihre Werke fanden bei nationalen Ausstellungen, wie zum Beispiel im Dortmunder Museum Am Ostwall, in Düsseldorf oder Bedburg Hau und auch bei internationalen Ausstellungen in den Niederlanden, in Korea und Serbien große Anerkennung. Augenzwinkernd verkündete die sympathische Künstlerin nach der Preisverleihung in Recklinghausen: „Meine Schwiegermutter würde sagen, das hast du auch verdient.“
Kunstinteressierte lädt der Vestische Künstlerbund ein zur Finissage und Katalogvorstellung am Sonntag, 29. November, um 15 Uhr ins Kutscherhaus Recklinghausen, Willy-Brandt-Park 5.
Autor:Petra Pospiech aus Recklinghausen |
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