Das Ende der Montanindustrie im Ruhrgebiet
Gegen Ende der 50er Jahre kam es im Ruhrgebiet zur ersten großen Kohlekrise.
Gründe hierfür waren der intensivere Rückgriff auf andere Rohstoffe (Erdöl, Erdgas) und weit günstigere Importkohle über den offener werdenden Weltmarkt.
Durch Überproduktion, sinkende Verkaufszahlen und die Krise der Stahlindustrie kam es zu ersten Zechenstilllegungen. Viele der modernsten Zechenanlagen Europas wurden geschlossen. Stark betroffen war natürlich auch die Zulieferindustrie.
Arbeitslosigkeit und Umschulung waren zwangsläufige Folgen. Die Lebens- und die Arbeitssituation des Bergmanns wurde in kurzer Zeit komplett verändert, die wirtschaftliche Basis tausender Arbeitnehmer war vernichtet.
Dieser Entwicklung wurde der Wandel von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft entgegengesetzt. Eine Entwicklung, die noch im vollen Gange ist, und in Form verschiedenster parallel laufender Prozesse den Strukturwandel im Ruhrgebiet bewirken soll.
Die Herausforderungen liegen heute im Wettbewerb der internationalen Globalisierung, in sich immer schneller entwickelnden Technologien und in der demografischen Entwicklung der Region.
Zwischen den verrostenden Überresten der alten Zechen, Kokereien und Hüttenwerke, heute vielerorts zu Denkmälern der Industrie erklärt, und neuen Universitäten, Technologieparks, Forschungslabors und Dienstleistungszentren versucht das neue Ruhrgebiet heute seine Position im nationalen und internationalen Vergleich zu festigen. Platz für die alten Berufe gibt es nicht mehr, und die Anpassungsfähigkeit des arbeitenden Menschen ist gefragt wie nie zuvor.
In der folgenden kleinen Serie habe ich versucht, diese Geschichte zu erzählen. Alle Fotos sind auf bergbaulichen Anlagen im Ruhrgebiet entstanden.
Autor:Johannes Grösbrink aus Waltrop |
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