Branche bietet "krisenfeste Jobs"
Noch 711 freie Plätze im Kreis Mettmann - nach Start des Ausbildungsjahres

So lässt sich steuern, was schmeckt: Die Ernährungsindustrie ist auf einem hohen Level digitalisiert. Maschinen regeln eine Menge rund um die Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken. Aber ohne sie läuft nichts: Azubis. Die Branche sucht Nachwuchs – von der Mechatronikerin bis zum Lebensmitteltechniker, so die Gewerkschaft NGG. | Foto: Symbolbild zur Verfügung gestellt von: NGG/Alireza Khalili
  • So lässt sich steuern, was schmeckt: Die Ernährungsindustrie ist auf einem hohen Level digitalisiert. Maschinen regeln eine Menge rund um die Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken. Aber ohne sie läuft nichts: Azubis. Die Branche sucht Nachwuchs – von der Mechatronikerin bis zum Lebensmitteltechniker, so die Gewerkschaft NGG.
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  • hochgeladen von Helena Pieper

Azubis gesucht: Einen Monat nach dem Start des neuen Ausbildungsjahres sind im Kreis Mettmann 32 Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt. Ende August hatten Firmen noch 711 Lehrstellen zu vergeben. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit mit.

Zayde Torun von der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal appelliert an Jugendliche und junge Erwachsene, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, sich in der Lebensmittelbranche umzusehen: „Vom Süßwarentechnologen bis zur Chemielaborantin – die Ernährungsindustrie bietet abwechslungsreiche Berufe bei solider Bezahlung.“

Im Kreis Mettmann bieten Firmen nach Angaben der Arbeitsagentur aktuell noch 19 freie Azubi-Plätze in der Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken an.


Viertgrößter Industriezweig

Die Lebensmittelindustrie gilt als viertgrößter Industriezweig in Deutschland. Mit rund 1.800 Beschäftigten allein im Kreis Mettmann sei die Branche ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, so Torun. „Wer hier lernt, hat später einen krisenfesten Job. Gegessen und getrunken wird immer. In der Corona-Pandemie haben viele Lebensmittel- und Getränkehersteller auf Hochtouren gearbeitet – während andere Branchen ihre Beschäftigten in Kurzarbeit schicken mussten“, betont die Gewerkschafterin.

Lebensmitteltechniker sind gefragt

Gefragt sei insbesondere die Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Mit diesem Abschluss in der Tasche hätten Gesellen gute Karten auf dem Arbeitsmarkt, ist Torun überzeugt. Nach der Ausbildung könnten sie - je nach Betrieb - eine Spezialisierung etwa für Getränke oder Tiefkühlwaren draufsatteln und es bis zum Industriemeister bringen. „Aber Lebensmitteltechniker sind nicht nur Fachleute für Brause und Backfisch. Auch die rasante Entwicklung bei der Digitalisierung macht die Berufe spannend. Künstliche Intelligenz ist in der Ernährungsindustrie längst angekommen und steuert zum Beispiel Abläufe in der Lagerlogistik“, erklärt Torun. Auch wer sich für Mechatronik und IT interessiere, sei in der Branche an der richtigen Stelle.

Mehr Demokratie im Betrieb

Zugleich appelliert die Gewerkschaft NGG an Nachwuchskräfte, sich für ihre eigenen Rechte starkzumachen – etwa bei den anstehenden Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV). „Von der Arbeitszeit bis zum Urlaub – Azubis können dabei mitreden, unter welchen Bedingungen sie arbeiten. Mehr Demokratie im Betrieb ist zugleich ein Aushängeschild für Firmen im Buhlen um die Fachkräfte von morgen“, so Torun weiter.

Infos rund um Berufsausbildung

Mehr Infos rund um die Berufsausbildung in der Ernährungsindustrie, im Gastgewerbe und im Lebensmittelhandwerk gibt es – ebenso wie Tipps und Hilfsangebote – bei der Jungen NGG unter: www.ausbildungsstart.ngg.net

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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