Bezirksverband Düsseldorf der IG BAU
Floristinnen sollen profitieren

In der Floristik liegt der Lohn derzeit bei 11,27 Euro pro Stunde. | Foto: IG BAU
  • In der Floristik liegt der Lohn derzeit bei 11,27 Euro pro Stunde.
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Gartenmärkte und Blumengeschäfte erleben in der Pandemie einen Ansturm – doch wer Sträuße bindet und Pflanzen pflegt, arbeitet im Kreis Mettmann meist zu Niedriglöhnen, was der Bezirksverband Düsseldorf der Industriegewerkschaft Bauen - Agrar - Umwelt (IG BAU) kritisiert.

„In der Floristik liegt der Stundenlohn für gelernte Kräfte gerade einmal bei 11,27 Euro pro Stunde. Von solchen Einkommen lässt sich kaum leben“, kritisiert Uwe Orlob, Bezirksvorsitzender der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Düsseldorf. Der Gewerkschafter fordert für die Beschäftigten deutlich mehr Geld. In der Branche arbeiteten überwiegend Frauen, für die die geringe Bezahlung zum Armutsrisiko werde. Nach Angaben der Arbeitsagentur zählt die Floristik im Kreis Mettmann rund 240 Beschäftigte.

240 Beschäftigte im Kreis

„In der Corona-Zeit kaufen mehr Menschen als sonst Blumen, Topfpflanzen oder Deko, um es sich zu Hause schön zu machen“, sagt Orlob. Insbesondere die Gartencenter hätten Rekordumsätze gemacht, wovon auch der Blumenhandel profitiere. Im Mai, dem traditionell umsatzstärksten Monat der Branche, verzeichneten die Gartencenter laut Statistischem Bundesamt 2020 einen Umsatzanstieg von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zu den Gewinnern zähle auch der größte Player der Branche, Blumen Risse, der mit vielen Standorten in Nordrhein-Westfalen vertreten sei. Die Firmen ignorierten die gute Wirtschaftslage aber bislang – und zogen einen Tarifabschluss für die Branche im Dezember vergangenen Jahres überraschend zurück. Danach sollten die Einkommen ab Februar um drei Prozent steigen. Für Azubis sah die Einigung ein Plus von 30 Euro pro Monat vor.

Rückkehr an den Verhandlungstisch

Die Gewerkschaft ruft den Fachverband Deutscher Floristen (FDF) dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der bereits gefundene Kompromiss sei ein wichtiger Schritt für die Floristik heraus aus dem Niedriglohnsektor. Mittelfristig müsse sich die Bezahlung aber noch deutlich verbessern, fordert die IG BAU – „sonst finden Blumenläden & Co. bald kein Personal mehr."

Autor:

Claudia Jung aus Velbert

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