Die Arbeitslosenquote im Kreis Mettmann steigt auf 5,7 Prozent
Entwicklung verliert an Fahrt
Insgesamt 14.806 Menschen waren im Kreis Mettmann im Mai arbeitslos, das sind 506 mehr als im April. Die Arbeitslosenquote steigt auf 5,7 Prozent.
„Dieser Anstieg der Arbeitslosigkeit war zu erwarten, weil beim Jobcenter Daten überprüft und nacherfasst wurden. Aber auch ohne diesen statistischen Effekt wäre die Arbeitslosigkeit im Mai leicht gestiegen. Das ist ein erstes Zeichen dafür, dass die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt an Fahrt verliert. Mehr Menschen haben ihren Job verloren als einen neuen Job gefunden, insbesondere Menschen ohne Berufsausbildung meldeten sich verstärkt arbeitslos. Eine Ausbildung bleibt der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit! Darum investieren wir mehr denn je in die Weiterbildung oder Ausbildung der Menschen, dies gilt für Arbeitslose ebenso wie für Beschäftigte. Die Investition in einen Berufsabschluss ist eine Investition in die Zukunft. Darum hat der Gesetzgeber die Fördermöglichkeiten mit dem neuen Qualifizierungschancengesetz nochmal erweitert. Wer einen Berufsabschluss nachholen oder dies seinen Mitarbeitern ermöglichen möchte, sollte uns schnell ansprechen“, appelliert Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.
14.806 Personen sind arbeitslos gemeldet
Im Kreis Mettmann sind im Mai 14.806 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 506 mehr als im April, aber 104 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt von 5,5 Prozent im April auf aktuell 5,7 Prozent. (Mai 2018: 5,7 Prozent). Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. Im Kreis Mettmann meldeten sich im Mai 3.631 Personen bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter neu oder erneut arbeitslos. Das waren 449 mehr als im April und 658 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 3.114 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 82 weniger als im April und 248 weniger als im Mai 2018.
Von der Agentur für Arbeit Mettmann wurden im Mai 4.903 Männer und Frauen ohne Job betreut. Das sind 74 Personen mehr als im April und 138 mehr als vor einem Jahr. Vom jobcenter ME-aktiv wurden 9.903 Arbeitslose betreut und damit 432 mehr als im April, aber 242 weniger als vor einem Jahr.
„In der Grundsicherung ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit eine Folge der durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität. Durch die Aktualisierung fehlerhafter Einträge kommt es zu einem einmaligen statistischen Effekt. Dieser kann sich in abgeschwächter Form auch im kommenden Monat abbilden, da die Überprüfung einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt“, so Karl Tymister.
Eine wichtige, durch die Bundesagentur für Arbeit ausgewiesene Größe ist die Unterbeschäftigung. Sie erfasst zusätzlich zur statistischen Arbeitslosigkeit auch die Personen, die als Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder aus sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die gesamte Unterbeschäftigung inklusive den arbeitslos gezählten Menschen umfasst im Mai 20.165 Personen. Das sind 478 Personen mehr als im April und 338 Menschen oder 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt im Mai 7,6 Prozent, vor einem Jahr lag sie noch bei 7,5 Prozent.
Im Mai sind 4.096 freie Stellen im Kreis Mettmann gemeldet
Die Zahl der neu gemeldeten Stellen ist gesunken, trotzdem sind mehr Stellen frei. Wie kann dies sein? Wenn die Personalsuche schwieriger wird, weil Fachkräfte fehlen, dauert es länger, bis gemeldete Stellen besetzt werden können. Dadurch steigt die Zahl der offenen Stellen an. Dies ist auch im Mai der Fall.
Im Mai meldeten die Unternehmen im Kreis Mettmann der Arbeitsagentur 886 neue Stellen, 71 weniger als im April und 95 weniger als vor einem Jahr. Damit sind im Mai 4.096 freie Stellen im Kreis Mettmann gemeldet, das sind 198 Stellen mehr als im April und 210 Stellen mehr als vor einem Jahr.
Im Vergleich zum letzten Jahr wurden anteilig die meisten neuen Stellen im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Maschinebau, in der Arbeitnehmerüberlassung sowie im Sozialwesen gemeldet. In anderen Bereichen gingen die Stellenzugänge deutlich gegenüber dem letzten Jahr zurück. Beispielsweise in der Beherbergung, bei Post-, Kurier- und Express-Diensten, bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, bei der Gebäudebetreuung; Garten- und Landschaftsbau und bei der Lagerei sowie Erbringung von sonstigen Dienstleistungen für den Verkehr. Von den 4.096 gemeldeten freien Stellen sind 3.593 und damit 87,7 Prozent unbefristet, 561 Stellen oder 13,7 Prozent werden in Teilzeit angeboten.
Agentur für Arbeit Velbert:
-In der Agentur für Arbeit Velbert (Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus) sind im Mai 4.061 Menschen arbeitslos. Das sind 142 mehr als im April, aber 206 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Geschäftsstelle steigt von 5,6 Prozent im April auf aktuell 5,8 Prozent (Mai 2018: 6,1 Prozent). 1.093 Personen meldeten sich (neu oder erneut) arbeitslos, das sind 196 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 952 Personen ihre Arbeitslosigkeit, das sind 84 weniger als vor einem Jahr.
-Arbeitgeber meldeten im Mai 148 neue Arbeitsstellen, sechs weniger als vor einem Jahr. Damit sind in der Geschäftsstelle Velbert 815 freie Stellen gemeldet. Das sind 54 mehr als vor einem Jahr.
-In der Stadt Velbert sind aktuell 2.698 Menschen arbeitslos, das sind 110 mehr als im April, aber 128 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Velbert steigt von 5,8 Prozent im April auf nun 6,0 Prozent. Vor einem Jahr betrug diese noch 6,3 Prozent.
-In der Stadt Heiligenhaus sind aktuell 836 Menschen arbeitslos, das sind 27 mehr als im April, aber 57 weniger als vor einem Jahr.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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