Velberter Modellbauer macht die Arbeit immer noch Spaß
50 Jahre bei einer Firma

Vor einem halben Jahrhundert begann Hans-Joachim Stiemert (von links) seine Ausbildung zum Modellbauer bei seinem Lehrmeister Hans Bartoldus und blieb seit dem in der Firma, die heute durch den Sohn Michael Bartoldus geleitet wird. | Foto: Ulrich Bangert
  • Vor einem halben Jahrhundert begann Hans-Joachim Stiemert (von links) seine Ausbildung zum Modellbauer bei seinem Lehrmeister Hans Bartoldus und blieb seit dem in der Firma, die heute durch den Sohn Michael Bartoldus geleitet wird.
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Ein seltenes Jubiläum konnte jetzt Hans-Joachim Stiemert feiern: Er arbeitet seit 50 Jahren bei ein und der selben Firma.

Im August 1970 begann der Velberter im Alter von 14 Jahren und mit lockiger Haarpracht als Lehrling bei Modellbau Bartoldus.
Das Unternehmen stellt keine idyllischen Modelleisenbahn-Landschaften her, sondern Werkzeuge für Gießereien. „Ich wollte etwas mit Holz machen“, das war für Hans-Joachim Stiemert nach der Lehre klar. Eine Schreiner-Lehre kam aus verschiedenen Gründen aber nicht in Betracht, so fiel die Wahl auf Modellbau. Denn damals wurden die Gießerei-Modelle hauptsächlich aus Holz gefertigt, inzwischen ist es Kunststoff.

Anforderungen haben
sich geändert

„Überhaupt haben sich Anforderungen geändert“, blickt der Modellbauer zurück und denkt an den Einzug der computergesteuerten Geräte. Dazu habe sich die Kundschaft verändert. „Heute gibt es keine großen Gießereien mehr in Velbert und Umgebung, deshalb sind wir bundesweit tätig“, beschreibt Michael Bartoldus den Wandel in der Branche. Als sein Vater Hans den jungen Hans-Joachim in die Geheimnisse des Berufs einweihte, stellten unter anderem die Modelle für Auspuffkrümmer eine besondere Herausforderung dar. Neben Automobil-Zulieferern kommen viele der Kunden aus dem Bereich des Maschinenbaus. Und noch etwas hat sich nach Überzeugung von Stiemert geändert: „Früher war das Arbeiten entspannter, es war weniger Druck da, aber das ist wohl in allen Branchen so.“

Von irgendwelchen Anekdoten aus dem langen Berufsleben des Jubilars können weder der Senior- noch der Juniorchef berichten. Durch glückliche Umstände blieb dem jungen Modellbauer nach der Lehre die Bundeswehrzeit erspart. „Die wollten mich nicht haben. Ich hätte auch nicht in einen engen Panzer gepasst“, lacht der hünenhafte Geselle. Der wird bis Ende November nächsten Jahres weiterhin jeden Tag seinen Mann in der beschaulichen Werkstatt an der Pfeilstraße stehen. „Ich hätte schon eher gehen können, aber mir macht die Arbeit Spaß!“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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