Viel zu tun
Aus Sicht der Velberter Feuerwehr war 2010 ein recht gutes Jahr: Zwar stieg die Zahl der Einsätze gegenüber 2009 von 900 auf 992 an, aber „es gab keine Sturmeinsätze und auch keine großen Einsätze“, bilanzierte jetzt Wehrleiter Wolfgang Kreggenwinkel bei der Jahresversammlung der Feuerwehr.
Rund 300 Brandschützer waren seiner Einladung in die Hauptwache gefolgt, außerdem die 45 Mitglieder des Musikzuges, die die Veranstaltung musikalisch umrahmten.
Die Bilder, mit denen der Feuerwehr-Chef seinen Jahresrückblick illustrierte, gaben einen Einblick in die vielfältige Arbeit der Löschzüge - vom Schwelbrand im Innern einer Marienstatue in der Wallfahrtskirche, der mit einem Infusionsbesteck gelöscht wurde, bis zum verheerenden Feuer im „Rökels“, der über 500 Jahre alten Gaststätte in der Langenberger Altstadt. Mancher Einsatz verleitete zum Schmunzeln – wie der Fesselballon, der in einem Strommast an der Rottberger Straße hängen sollte und sich als überdimensionale Schutzplane für Anstricharbeiten herausstellte. Aber auch das ist Tagesgeschäft der Wehr: Unfälle, ob auf der Straße oder in Betrieben, meist mit Verletzten, manchmal mit tödlichem Ausgang.
„Die schlimmsten Bilder habe ich weggelassen“, sagte Kreggenwinkel, doch die verbliebenen Fotos machten mehr als deutlich, welchen Belastungen die Feuerwehrangehörigen ausgesetzt sind.
Stellvertretend für Verwaltung und Politik, die der Versammlung mit einer ganzen Reihe von Vertretern beiwohnten, würdigte Vize-Bürgermeister Bernd Tondorf den Einsatz der Wehr: „Wir wissen, dass wir im Notfall immer auf Sie zählen können“, dankte er im Namen der Bevölkerung. Sie stellten „ein gutes Stück Lebensqualität“ in Velbert sicher. Wolfgang Kreggenwinkel rief dazu auf, die Feuerwehr nicht kaputtzusparen. Die Stadt habe zwar kein Geld mehr und müsse natürlich sparsam haushalten: „Das darf aber nicht dazu führen, dass wir uns als Feuerwehr nicht mehr bewegen können“, so der Wehrleiter. Noch sei man gut aufgestellt „aber irgendwann holt uns das ein.“
Auch personell ist die Feuerwehr gut positioniert. Zum Jahresende zählte sie insgesamt 601 Mitglieder, darunter 262 in den freiwilligen Löschzügen und 84 hauptamtliche Kräfte. Mit 83 Mitgliedern ist allein die Jugendfeuerwehr stärker als manche Feuerwehr. 19 Neuzugänge verzeichnete der Nachwuchs im vergangenen Jahr, zehn Jugendliche wechselten unterdessen in die aktive Wehr.
„Wenn andere Organisationen so viel Zulauf hätten, wäre mir um das Allgemeinwohl nicht bange“, sagte Kreggenwinkel. Zusammen mit Tondorf und dem neuen Feuerwehrdezernenten Andres Wendenburg nahm er eine Reihe von Ehrungen, Ernennungen und Beförderungen vor.
Nach über zwei Jahren als musikalischer Leiter legt Gerd Dammann Mitte April sein Amt als Dirigent des Blasorchesters aus zeitlichen Gründen nieder. Symbolisch übergab er den Taktstock an seinen Nachfolger Armin Jakobi. Der 41-jährige ist kein Unbekannter - er war 2008 eingesprungen, als Dammann krankheitsbedingt längere Zeit ausfiel, und hatte seinerzeit die Leitung des Musikzuges während der Konzerte im Advent übernommen.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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