Tafel-Betrieb in Velbert geht wieder weiter

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Nachdem die Evangelische Friedenskirche an der Nevigeser Straße 1 in Velbert Anfang des Monats geschlossen wurde, fehlt der Tafel für Niederberg in Velbert-Mitte ein passender Standort für die wöchentliche Essensausgabe. Jeden Dienstag in der Zeit von 12.30 bis 14.30 Uhr erhielten Bürger, die einen entsprechenden Bedarf vorweisen können, in den Gemeinderäumen Lebensmittel. Obwohl die Schließung des Gotteshauses schon längere Zeit bekannt war, gelang es dem Team der Bergischen Diakonie nicht, einen neuen passenden Ort zu finden. "Die Lage, die Kosten und auch die Größe und Aufteilung der Räume müssen eben stimmen, damit wir mit unserem Team das Essen an die Besucher ausgeben können", erläutert Tanja Högström, Koordinatorin der Tafel für Niederberg.

Immerhin: Mit den Räumen der Kirchengemeinde St. Michael und Paulus an der Friedrichstraße 320 hat man nun zwar noch keine endgültige, aber zumindest eine Übergangslösung gefunden. Seit gestern ist der Tafel-Betrieb wieder im vollen Gang. In den Räumen der ehemaligen Kita St. Josef, die vor zwei Jahren aufgelöst wurde, ist ausreichend Platz. "Die Räume und der Ort sind nicht nur gut, sondern sogar perfekt", freut sich Renate Zanjani, Diplom-Sozialarbeiterin und Abteilungsleitung der Zentralen Unternehmenskommunikation bei der Bergischen Diakonie Betriebsgesellschaft gGmbH. Bleiben kann das Team - zu dem aktuell 19 ehrenamtliche Mitarbeiter zählen - aber nicht auf Dauer. Denn auch dieser Gebäudekomplex der Katholischen Kirchengemeinde wird aufgegeben, in Zukunft sogar abgerissen. "Die Kirche St. Josef bleibt natürlich erhalten, die Pfarr- und Kita-Räume allerdings nicht mehr", erzählt Christopher Frieling, Mitglied im Kirchenvorstand von St. Michael und Paulus. "Unser Pfarrzentrum wird immer schwächer genutzt, deswegen müssen wir uns an dieser Stelle verkleinern." Selbst ein Anbau der Kirche wird laut aktuellen Planungen dem Abriss-Bagger zum Opfer fallen. Dass die Gemeinde zum jetzigen Zeitpunkt helfen kann, indem sie die Räume der Bergischen Diakonie für den Tafel-Betrieb zur Verfügung stellt, sei sehr erfreulich und im Sinne des christlichen Gedankens. Pastoralreferent und Caritas-Beauftragter Gisbert Punsmann hatte die Idee, als er von den Problemen der Velberter Tafel erfuhr, und kam gezielt auf Tanja Högström zu.

Umzug ist vollbracht

Nachdem der Umzug vollbracht ist, konnte die Tafel in Velbert gestern wieder erstmalig öffnen. Per Informationsschreiben und Handzettel wurden die Frauen und Männer über den neuen Standort informiert. Und so sammelten sie sich schon vor 12 Uhr vor den Türen der ehemaligen Kita an der Friedrichstraße 320. "Die Besucher stellen sich vor dem hinteren Eingang an", erklärt die Tafel-Koordinatorin. "So sind sie etwas geschützter und beeinträchtigen nicht das tägliche Geschehen auf der Straße." Ab 12.30 Uhr werden die Nummern-Karten verteilt und schließlich können Jung und Alt, sobald ihre Zahl aufgerufen wird, in zwei großen Räumen Lebensmittel erhalten. "Für Besucher mit hohen Nummern haben wir einen Warteraum eingerichtet. Außerdem wird in einem Speiseraum ein warmes Mittagessen ausgegeben", so Högström weiter. Die Küche sowie Geschirr, Besteck und weiteres Mobiliar hätte man aus der Friedenskirche mitnehmen können. "Wir haben den alten Ort mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen. Wir haben uns in der Friedenskirche immer sehr wohl gefühlt. Wir sind dankbar, dass wir die Küche und die Möbel überlassen bekommen haben."

Suche nach einer Dauerlösung geht weiter

Ruhe eingekehrt ist dennoch nicht. "Unser Ziel ist es, bis spätestens zu den Sommerferien eine geeignete Dauerlösung zu finden", sagt Tanja Högström. Gespräche mit dem Inhaber einer Immobilie in Innenstadt-Nähe würde es geben. Diese Räume seien mit 1.000 Quadratmetern für die Tafel allerdings nicht alleine bespielbar. "Wünschenswert wäre es, wenn wir einen Kooperationspartner finden, der die Räume mit uns nutzt. Daran arbeiten wir gerade." Ob das klappt, wird sich hoffentlich bald entscheiden. Die Räume der ehemaligen Kita darf das Team der Tafel übrigens mietfrei nutzen. "Wir müssen lediglich für die Nebenkosten aufkommen", sind Högström und Zanjani dankbar.

Information:
Die Tafel für Niederberg ist weiterhin auf der Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wer Interesse hat kann sich bei Tanja Högström, Koordinatorin, unter Tel. 0202/2729601 oder tanja.hoegstroem@bergische-diakonie.de melden.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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