Spuren der Vergangenheit

In der Heimatkundlichen Sammlung stellten die Autoren die neue Broschüre von „Cis Hilinciweg“ vor (von links, sitzend): August Steinbrink, Klaus Biehler, Hubert van Horrik sowie (stehend von links) Rolf Watty, Dr. Helmut Grau, Hartmut Nolte und Roswitha Eikermann. | Foto: Ulrich Bangert
  • In der Heimatkundlichen Sammlung stellten die Autoren die neue Broschüre von „Cis Hilinciweg“ vor (von links, sitzend): August Steinbrink, Klaus Biehler, Hubert van Horrik sowie (stehend von links) Rolf Watty, Dr. Helmut Grau, Hartmut Nolte und Roswitha Eikermann.
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Nachdem der Geschichtsverein Heiligenhaus 2014 eine Pause mit der Broschüre „Cis Hilinciweg“ gemacht hatte, ist jetzt wieder ein neuer Band erschienen. „Äußerlich hat sich das Heft etwas verändert, es ist nicht mehr geheftet, sondern geleimt und hat dadurch mehr Rückgrat“, schmunzelt Rolf Watty.
Der zweite Vorsitzende des Geschichtsvereins verspricht keine wissenschaftlichen, aber fundierte Aufsätze: Zum Beispiel über die Funde auf dem Acker am Nordring. Bevor dieser zum „Panoramagarten“ umfunktioniert wurde, führten Dr. Helmut Grau und Sven Polkläser archäologische Untersuchungen durch. Sie fanden zwar keine Münzen aus römischer Zeit, aber dafür Relikte eines Weltunternehmens, das heute außerhalb von Hamburg kaum noch jemand kennt. Zusammen mit Josef Johannes Niedworok untersuchte der ehrenamtliche Mitarbeiter der Bodendenkmalpflege Dr. Grau die Mauerreste, die im Zuge des A 44-Baus unweit des „Grünen Jägers“ freigelegt wurden.

Von dem Gebäude „Voßlook“, besser als Haus Hefelmann bekannt, ist seit dem Abriss im Jahr 2001 nichts mehr übrig geblieben, Stadtarchivar Hans Nolte geht auf die Geschichte des markanten Fachwerkgebäudes und seine Bewohner ein. Hubert van Horrik beschäftigt sich mit dem Leben der Lehrerin Sophia van Horrick, die ihren Diensteid auf den Kaiser, auf die Weimarer Verfassung, auf den „Führer“ Adolf Hitler und auf die Bundesrepublik leisten musste und trotz ihrer ablehnenden Haltung zum NS-Regime nicht aus dem Schuldienst entlassen wurde.
An eine weitere stille Heldin während der Nazi-Diktatur erinnert Klaus Biehler: Maria Wegstroth hatte Juden in ihrem Haushalt aufgenommen. An einen weiteren Wohltäter erinnert August Steinbrink: Dr. Oskar Schmidthauser war der zweite Arzt, der sich in Heiligenhaus niedergelassen hatte. Außerdem hat der Ehrenvorsitzende des Geschichtsvereins ein plattdeutsches Gedicht des Lehrers Friedrich Rottmann ins Hochdeutsche übersetzt und mit einigen Anmerkungen versehen.
Hasso Wenger beschreibt, wie das AEG-Werk nach dem Krieg über zahlreiche Dependancen verteilt war, bis im Jahr 1950 der Neubau am Höseler Platz in Angriff genommen werden konnte. Rolf Watty ist aufgefallen, dass Hausinschriften in Heiligenhaus eine Seltenheit sind, weil viele Fachwerkhäuser verschwunden sind. Die noch vorhandenen stellt er dokumentarisch vor. Zusammen mit Roswitha Eickermann listet er eine Zeittafel auf, die mit der ersten urkundlichen Erwähnung „cis hilinciweg“ beginnt, der Gegend diesseits des alten Handelswegs.
Die Broschüre ist unter anderem bei der Kreissparkasse Düsseldorf, im SKFM-Laden im Rathaus-Center und im Abtskücher Museum erhältlich.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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