Schnarchen ist nicht gleich Schnarchen
Ein regelmäßiger, ruhiger Schlaf ist Grundlage für ein gesundes Leben. Wenn der Atem im Schlaf häufiger aussetzt, kann dies zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Daher klärt die Selbsthilfegruppe Atemstillstand Velbert über die Krankheit Schlafapnoe auf. „Zwischen fünf und sechs Prozent der Bevölkerung leiden an Schlafapnoe“, so der Vorsitzende der Selbsthilfegruppe Hans Hecker. Doch die meisten Betroffenen erkennen die Apnoe nicht. „Oft ist es der Ehepartner, der durch das Schnarchen gestört wird und darauf aufmerksam macht.“
Doch was genau ist Schlafapnoe? „Schnarchen ist nicht immer, aber in den meisten Fällen ein Symptom für Schlafapnoe“, sagt Uwe Krichel, stellvertretender Vorsitzender. Bei der Krankheit kommt es zu Atemaussetzern im Schlaf, die Folgen einer Erschlaffung der Rachenmuskulatur sein können. Symptome sind vor allem Tagesmüdigkeit, aber auch Diabetes und Potenzstörungen. „Der Schritt zum Arzt hat mich viel Überwindung gekostet, aber dank der Therapie geht es mir nun deutlich besser“, so Edith Schöps, Mitglied der Selbsthilfegruppe.
Beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder Pneumologen, also einem Facharzt für Lungenheilkunde, kann die Krankheit festgestellt werden. Hierzu wird in einem Schlaflabor eine Untersuchung des Schlafs, der Atmung und des Kreislaufs durchgeführt. Betroffene werden dann mit Hilfe einer Nasenmaske behandelt. Diese wird im Schlaf getragen und sorgt für eine Überdruckbeatmung (CPAP), durch die der Rachenraum stabilisiert wird. „Die Therapie mit der Maske ermöglicht ein fast beschwerdefreies Leben“, so Hecker. „Wichtig ist, dass die Maske genau auf den Benutzer zugeschnitten ist.“ So gibt es eine Reihe verschiedener Modelle, von der sogenannten Olivenmaske, die nur auf der Nase des Patienten sitzt, bis zur Full-Face-Maske, die das ganze Gesicht bedeckt. „Die Olivenmaske bietet für mich den Vorteil, dass sie mich im Gesicht nur wenig stört“, erklärt Edith Schöps. Nur das Sprechen gestaltet sich mit aufgesetzter Maske als schwierig. „Wenn man den Mund öffnet, entweicht der aufgebaute Überdruck und die Maske verliert ihre Funktion“, klärt Uwe Krichel auf. „Aber ich muss die Maske ja nur nachts tragen, da kann ich mich am Tag unterhalten“, so Schöps.
„Jeden letzten Dienstag im Monat veranstalten wir einen Vortragsabend. Dazu laden wir Vertreter der Medizintechnischen Unternehmen und Fachärzte ein, die über Schlafapnoe und neue Forschungsergebnisse referieren“, berichtet der Vorsitzende Hecker. Die mehr als 100 Mitglieder der vor 14 Jahren gegründeten Gruppe zeigen, wie präsent die Schlafkrankheit in der Bevölkerung ist. „Vor allem im Straßenverkehr kommt es durch Sekundenschlaf und Tagesmüdigkeit zu vielen Unfällen“, weiß das Gruppenmitglied Rudolf Rudolf.
Für alle Interessierten und Betroffenen steht die Selbsthilfegruppe aus Velbert als Ansprechpartner unter www.schlafapnoe-velbert.de, per E-Mail an h.hecker @schlafapnoe-velbert.de oder unter Tel. 02051/22758 zur Verfügung.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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