Junge Leute schätzen die Stimmung im Team und die Dankbarkeit der Kunden
Samstags-Lieferanten bereichern die Tafel

Die Ware ist da! Wenn der Transporter mit den Lebensmitteln ankommt, werden diese sofort bedarfsgerecht auf die Kisten für derzeit 44 Kunden in Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath verteilt. | Foto: Ulrich Bangert
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  • Die Ware ist da! Wenn der Transporter mit den Lebensmitteln ankommt, werden diese sofort bedarfsgerecht auf die Kisten für derzeit 44 Kunden in Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath verteilt.
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Corona hat die Umsetzung vieler Dinge beschleunigt, die zunächst nur angedacht waren. So auch bei der Tafel für Niederberg, die ein neues Angebot installiert hat.

„Wir wollten schon länger einen Hauslieferdienst auf die Beine stellen“, so Tanja Högström, Koordinatorin der Tafel Niederberg. Dann kam im Frühjahr 2020 der erste Lockdown, die Tafelstandorte, die zumeist von älteren Ehrenamtlichen betreut wurden, blieben geschlossen. Doch überflüssige Lebensmittel fielen weiterhin an, durch die Pandemie stieg zudem die Zahl der Menschen, deren finanzielle Situation sich verschlechterte und denen das Angebot der Tafel eine spürbare Hilfe ist.

„Man kann dabei ein bisschen quatschen...“ Die jungen Damen der „Saturday Suppliers“ genießen die entspannte Atmosphäre, wenn sie die Brötchen auf die Papiertüten verteilen. | Foto: Ulrich Bangert
  • „Man kann dabei ein bisschen quatschen...“ Die jungen Damen der „Saturday Suppliers“ genießen die entspannte Atmosphäre, wenn sie die Brötchen auf die Papiertüten verteilen.
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Da boten sich junge Menschen an, zumeist Studenten, die bereit waren, in Härtefällen die Lebensmitteltüten den Betroffenen ins Haus zu liefern. „Ich hatte keine Lust, meine Bachelorarbeit zu schreiben, wir hatten nichts zu tun, da haben wir beschlossen, was Sinnvolles zu machen“, beschreibt Sabrina Hoffmann die Motivation, die seit über einem Jahr anhält. Tanja Högström ist von diesem Einsatz begeistert: „Die komplette Organisation wird von ihnen alleine gemacht, das funktioniert super!“

Zweimal im Monat

Inzwischen werden die Tafelgäste, die aus verschiedenen Gründen nicht zu den Standorten kommen können, an jedem zweiten und jedem vierten Samstag im Monat mit Lebensmitteln bedient. Zwei Euro zahlt jeder Erwachsene und 50 Cent pro Kind werden fällig.
An diesem Samstag war es wieder soweit: Der Kühltransporter, gesteuert von den Studenten, hat frische Lebensmittel aus Geschäften der Region eingesammelt und fährt an der Tafelzentrale an der Mettmanner Straße 53 vor. Während die Jungs die schweren Gemüse- und Obstkisten mit Sackkarren in den Verkaufsraum schieben, schnappen sich die Mädels die großen Säcke mit Brot und Brötchen und packen sie in Papiertüten um. „Dabei kann man ein bisschen quatschen“, freut sich Lana Salnoski über die entspannte Atmosphäre. Gerade diese Stimmung ist es, die von den jungen Helfer so geschätzt wird.

Die alt hergebrachte Rollenverteilung wird bei den Samstagslieferanten der Tafel gepflegt: Die schweren Kisten bewegen die Jungs.  | Foto: Ulrich Bangert
  • Die alt hergebrachte Rollenverteilung wird bei den Samstagslieferanten der Tafel gepflegt: Die schweren Kisten bewegen die Jungs.
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"Einer der Helfer studiert in Stuttgart, aber einmal im Monat kommt er, um zu fahren, weil es so ein tolles Team ist“, berichtet Tanja Högström. „Die Kunden sind mega dankbar, man kriegt sofort ein Feedback“, ist Lisa Lohmann begeistert. „Obwohl diese Menschen nicht viel haben, bekamen wir zu Weihnachten kleine Aufmerksamkeiten.“

Einzigartiges
Engagement

Das Engagement der „Saturdays Suppliers“ ist bislang einzigartig: Die Berliner Tafel, eine Art Dachorganisation der Tafeln in Deutschland, wird bald einen Kurzfilm über die Velberter Truppe drehen, um das Angebot deutschlandweit bekannt zu machen.
Es werden fast alle gespendeten Lebensmittel verwertet. Bleibt von dem Gemüse oder Obst was übrig, macht der Partyservice Linke Eintöpfe oder Marmeladen draus, die den Tafelgästen in Dosen oder Gläsern zur Verfügung gestellt werden. „Mahlzeiten sollen so bald wie möglich wieder bei uns angeboten werden“, kündigt die Tafelorganisatorin an, die bedauert, dass durch Corona die Spenden spärlicher fließen. „Einer unserer großen Kühlwagen ist in die Jahre gekommen und hat laufend Reparaturen, dass ist auf Dauer nicht mehr finanzierbar, da muss ein neuer her.“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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