Neubau braucht Geld
Kleiderspende an die Frauen-"Oase"

Esther Theumert (links), Leiterin der "Oase", und Anja Bötzel-Hirsch freuen sich, den Frauen zur Weihnachtszeit etwas ganz Besonderes bieten zu können. Fotos: Schröder
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  • Esther Theumert (links), Leiterin der "Oase", und Anja Bötzel-Hirsch freuen sich, den Frauen zur Weihnachtszeit etwas ganz Besonderes bieten zu können. Fotos: Schröder
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"Das ist aber eine schöne Bluse!" - "Steht mir das?" - Frauengespräche beim Aussuchen von Kleidung. Ganz normal eigentlich. Hier jedoch nicht, denn es sind die Frauen in der "Oase", für die das an diesem Tag etwas ganz Besonderes ist. "Darf ich das denn?", lautet daher auch immer wieder die zaghafte Frage.

Denn die Kleiderspende, in der die Frauen nach Sachen in ihrer Größe schauen, kommt direkt aus den Boutiquen von Anja Bötzel-Hirsch, deren "Froschkönigin" weit über Langenberg hinaus bekannt ist. Über 500 Kleidungsstücke hat Bötzel-Hirsch für die Frauen mitgebracht, Blusen, Blazer, Jacken, Hosen, Röcke, Kleider von Größe 34 bis 60, aber auch Schuhe sind dabei und Tücher.
"Die Kleidungsstücke stammen aus etwa sechs Jahren Überhang", erklärt die Diakonin mit zwei Boutiquen. Die Sachen zu spenden, ist weitaus komplizierter, als man meinen sollte, allein was das Finanzamt angeht. Ein gängiger Weg ist, solche Ware abzuschreiben und per Kilo an Unternehmen zu geben, wo sie geschreddert werden. "Doch das fand ich schändlich", erklärt Anja Bötzel-Hirsch. "Dabei geht es auch um eine Wertschätzung der Arbeit, die in der Fertigung der Kleidung steckt."
Da dachte sie an die Oase, mit der sie nicht zum ersten Mal zusammenarbeitet. Und die Mühe hat sich gelohnt. "Die Frauen waren ganz aus dem Häuschen über die vielen schönen Sachen", freut sich Esther Theumert, Mitgründerin und Leiterin der "Oase", über die Aktion.
Im "Haus des Verstehens" an der Heidestraße wohnen zurzeit zehn Frauen, die hier Hilfe und Schutz finden. Die meisten haben großes Leid erfahren, waren körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt, kamen mit ihrem Leben nicht mehr zurecht. "Hier finden sie einen Zufluchtsort", sagt Theumert. Sie leben in ihren eigenen vier Wänden, sind aber nicht alleine, wenn sie wollen, denn die Gemeinschaftsräume sind für alle da. Auf der großen roten Couch am Fenster ist schon viel geweint, aber auch gemeinsam gelacht worden.
An der Wand am Eingang hängen Pläne. "Das sind die Pläne für den Neubau", erklärt Esther Theumert. Der soll hinter dem Haus entstehen. "Wir wollen und müssen uns vergrößern, weil die Nachfrage nach Plätzen im Haus - leider - so groß ist."
Das Grundstück ist da, ebenso die Pläne, selbst ein Bauantrag, nur an der Finanzierung hapert es noch. "Geldspenden sind uns sehr willkommen", sagt Theumert ganz offen. "Aber vielleicht möchten sich auch Firmen zum Beispiel mit Baumaterial beteiligen". Auch sonstige Sachspenden kann man hier immer gebrauchen: Möbel, Matratzen, Bettwäsche, Handtücher, Pflege- oder Haushaltsartikel. Jetzt zur Weihnachtszeit sind natürlich auch Geschenke für die Kinder, die hier ebenfalls wohnen - oder für ihre Mütter - willkommen.
Im Internet auf www.oase-initiative.de kann man sich über das Wohnprojekt, das unter dem Motto "Hilfe von Frauen für Frauen" steht, informieren und natürlich auch über die Möglichkeit zu spenden. Der gemeinnützige Verein bietet zudem für alle interessierten Frauen mittwochs von 10 bis 12.30 Uhr ein Frühstück an in den Räumlichkeiten der Oase an der Heidestraße 161.

Esther Theumert (links), Leiterin der "Oase", und Anja Bötzel-Hirsch freuen sich, den Frauen zur Weihnachtszeit etwas ganz Besonderes bieten zu können. Fotos: Schröder
"Wir wollen und müssen uns vergrößern, weil die Nachfrage - leider - so groß ist", sagt Esther Theumert, Leiterin der "Oase".
Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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