Angebot der "Stiftung Leuchtturm" wird gut angenommen
Klamotten für Jedermann
Unter dem Motto "Wir helfen Menschen" gründeten fünf Männer aus Velbert im Jahr 2014 die gemeinnützige "Stiftung Leuchtturm" und starteten im März 2015 mit dem Secondhand-Laden "Jacke wie Hose" das erste große Projekt.
Bis heute wird dieses Angebot in einer angemieteten Wohnung an der Offerstraße 14a dankbar angenommen. Frauen, Männer und auch Kinder können in den Räumlichkeiten auf rund 130 Quadratmetern Fläche fündig werden. "Wir achten darauf, dass alles nach Größen und Stil sortiert ist", sagt Ramona Gräf, eine der hier ehrenamtlich Tätigen. "Neben Kleidung und Accessoires, gibt es auch Bettwäsche, Schuhe und vereinzelt Spielwaren für Kinder verschiedenen Alters."
Mit regelmäßigen Aktionen - wie der "1 Euro Aktion" oder "Nimm 3, zahl 2" - werden die Kunden immer wieder angelockt. "Das hat auch den Vorteil, dass unser Lager wieder leerer wird", sagt Ute Wittehaus, die von Beginn an jeden Donnerstag-Morgen zur Stelle steht. Denn über einen Mangel an Spendenbereitschaft könne sich das engagierte Team nicht beschweren. "Viele Mitglieder der Christus Gemeinde Velbert (CGV) kommen regelmäßig, um uns aussortierte Sachen zu bringen", so Gräf. "Aber auch weitere Bürger unterstützen den Gedanken, dass gut erhaltene Kleidung nicht weggeworfen, sondern weitergegeben wird."
Jeder kann zu günstigen Preisen einkaufen
Davon profitieren könne Jedermann. "Wer in unserem Laden einkauft, muss keine Bedürftigkeit nachweisen", sagt der Vorsitzende der "Stiftung Leuchtturm", Sven Both. "Natürlich ist es unser Ziel, vorrangig Menschen zu helfen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen keine teuren Ausgaben für Kleidung leisten können, aber generell kann jeder selber entscheiden, ob er das Angebot nutzen möchte oder nicht." Zwischen 50 Cent und 4 Euro kosten die Einzelteile. "Dabei handelt es sich um symbolische Preise. Gewinn machen, möchten wir nicht", so Both weiter. "Ursprünglich war es sogar angedacht, die Kleidung kostenlos herauszugeben. Für das Selbstwertgefühl der Kunden ist es aber aufbauender, wenn sie einen geringen Preis zahlen müssen. Daher setzen wir es nun so um."
Stiftung möchte keinen Gewinn machen
Die "Stiftung Leuchtturm" deckt die laufenden Kosten, dabei handelt es sich hauptsächlich um die Miete sowie Nebenkosten. Denn die circa zwölf Helfer, die jeden Montag-Nachmittag und jeden Donnerstag-Morgen die notwendigen Aufgaben übernehmen, arbeiten ausnahmslos ehrenamtlich. "Ich bin erstmals in den Laden gekommen, um Kleider-Spenden abzugeben", erinnert sich Ramona Gräf. "Der soziale Gedanke, der dahinter steckt, hat mit gut gefallen und so bin ich Teil des Teams geworden." Wer sich ebenfalls vorstellen könnte, ehrenamtlich zu helfen, kann gerne Kontakt aufnehmen. "Über weitere Unterstützung freuen wir uns natürlich sehr!"
Obwohl die Lage an der Offerstraße 14a gut ist - zentral gelegen, aber dennoch nicht "wie auf dem Präsentierteller" - spielt der Vorstand der Stiftung mit dem Gedanken, den Secondhand-Laden bald an anderer Stelle zu eröffnen. "Wir haben diesbezüglich schon Gespräche geführt und stehen im Kontakt mit dem Vermieter eines großen Lagerraumes." Hier habe man die Möglichkeit, auf noch mehr Quadratmetern die Kleidung für Jedermann anzubieten und vielleicht ein kleines Café zu betreiben.
"Donnerstags bieten wir schon jetzt auch immer ein Frühstück an, denn meist spendet jemand Brötchen", sagt Ramona Gräf. "Viel Platz dafür haben wir allerdings nicht." Dennoch, die Kunden freuen sich, wenn neben dem Einkauf zu günstigen Preisen, auch Geselligkeit geboten wird sowie aufbauende Worte, ein offenes Ohr und ein freundliches Lächeln.
Weitere gemeinnützige Aktionen und Projekte
Unterstützt durch die "Stiftung Leuchtturm" werden neben "Jacke wie Hose" noch weitere Aktionen durchgeführt. So sind zwei Ehrenamtlerinnen zum Beispiel regelmäßig in Altenheimen, um mit den Bewohnern zu singen, Bibelstunden abzuhalten oder Gesellschaftsspiele zu spielen. "Seit vergangenem Winter gab es darüber hinaus vier Termine am Essener Hauptbahnhof, an denen Hygieneartikel und mehr an Obdachlose verteilt wurden", berichten Sven Both, der sich über das Engagement freut. "Genau das war die Idee, als wir damals die Stiftung gegründet haben." Ein Leuchtturm biete Orientierung und Sicherheit, habe außerdem eine weite Strahlkraft, erläutert das Mitglied der Christus Gemeinde Velbert. Eigenschaften, die bei der gemeinnützigen Arbeit auch für ihn und seine Mitstreiter im Vordergrund stehen.
Übriges: Mit der Aktion "Taschen-Füller" möchte die "Stiftung Leuchtturm" im Oktober ein weiteres Projekt starten. "Dafür haben wir ein Haus an der Bahnhofstraße 45 erworben." Das Gebäude, das aktuell saniert wird, soll zum Teil vermietet werden (Obergeschoss); im Erdgeschoss soll desweiteren eine Art Schulmaterial-Kammer errichtet werden. "Damit möchten wir einen Anlaufpunkt für sozial benachteiligte Familien schaffen, für die es eine große Herausforderung ist, qualitativ hochwertiges und gutes Schulmaterial für ihre Kinder zu kaufen", informiert Sven Both. "Aktuell stecken wir noch in der Planungs- und Umsetzungsphase, aber in einigen Wochen werden wir Genaueres über den ,Taschen-Füller' berichten können", verspricht er.
Öffnungszeiten: Geöffnet ist der Secondhand-Laden "Jacke wie Hose" an der Offerstraße 14a in Velbert immer montags von 15 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 13 Uhr.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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