Weiter an die Tafel denken
Im Zuge der Inflation werden auch Lebensmittelspenden knapper

 Ab sofort gibt es für neue Tafelgäste, die jetzt eine Tafelkarte beantragen, vorübergehend nur einen Ausgabestandort, so soll ein Aufnahmestopp vermieden werden. | Foto: Bergische Diakonie
  • Ab sofort gibt es für neue Tafelgäste, die jetzt eine Tafelkarte beantragen, vorübergehend nur einen Ausgabestandort, so soll ein Aufnahmestopp vermieden werden.
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Der in Velbert und Heiligenhaus tätige Tafelbetrieb muss Vorsicht walten lassen, dass er nicht an seine Grenzen stößt. Daher wird der Vorzug wegfallen, dass neue Gäste ihre Lebensmittel an zwei Standorten pro Woche abholen dürfen. Um einen Aufnahmestopp zu verhindern, dürfe jeder Neue nur einmal pro Woche die Lebensmittelspenden entgegennehmen.

"Es war ein Ausnahme, dass man Lebensmittel zwei Mal abholen durfte. Das macht auch nur ein Teil der Gäste", erklärt Renate Zanjani, Leiterin der Tafel Niederberg.
Der Grund für die Vorsichtsmaßnahme sei der steigende Bedarf bei geringeren Lebensmittel-Spenden. "Die Welle der neu ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine hat sich zwar langsam stabilisiert. Doch durch die stetig weitersteigenden Lebensmittelpreise und Unterhaltskosten überwinden immer mehr Menschen ihre Scham, zur Tafel zu gehen, und bitten um Unterstützung."
Nicht auf Dauer soll das Angebot gekürzt werden. Ein Ausweg wäre beispielsweise, wenn sich noch einmal die Spendenbereitschaft erhöhen würde. Denn die Anzahl der Lebensmittel würde geringer, weil die Händler in ihren Läden mehr Rabattaktionen für ihre Kunden anbieten. Große Discounter habe die Tafel schon mit im Boot, auch inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte, allerdings gebe es noch einzelne, die zusätzlich mit einsteigen könnten. "Auch private Spender helfen", sagt Zanjani, die bei der BDS Bergische Diakonie Sozialdienstleistungen gGmbH angestellt ist.

Tafel besteht seit 2002

Die Tafel Niederberg besteht seit 2002, hat Ausgabestandorte in Velbert-Mitte, Langenberg, Birth, Heiligenhaus und Wülfrath. 750 bis 800 Gäste hat die Tafel Niederberg pro Woche. Zusätzlich fahren Studenten alle 14 Tage chronisch Kranke und immobile Menschen an. "Auch da sehen wir Armut und hohe Einschränkungen", weiß Zanjani. Die Städte selbst könnten auch kaum helfen. "Wie arbeiten hochkooperativ mit den Städten zusammen und wissen, dass die Städte allein diese Versorgungslücken nicht schließen können."
Jeder, der im Moment die steigenden Preise verfolgt, kann vielleicht nachvollziehen, dass Menschen mit geringem Einkommen derzeit in Schwierigkeiten geraten. Zanjani: "Die können auch bei Rabattaktionen nicht profitieren und bleiben bei der Tafel."
Wer unterstützen möchte, wende sich an Ansprechpartnerin Tanja Högström. 

Spenden jetzt

Wer die Tafeln neu und aktuell unterstützen möchte, als privater Spender oder als Unternehmen, möge sich bei Tanja Hogström melden. Immer sind auch ehrenamtliche Helfer gefragt. Tafel Niederberg, Teamleitung Tanja Högström, Mobil: 0171/5618886, E-Mail: tanja.hoegstroem@bergische-diakonie.de

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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