"Hilfe ja, aber mit Bedacht"
IHLA hilft bei der Wohnraumvermittlung für Flüchtlinge
Helfer vor Ort stehen vor einer außerordentlichen Aufgabe, denn den Flüchtlingen, die ankommen, muss Wohnraum vermittelt werden. Dabei engagiert sich die Integrationshilfe Langenberg e.V. (IHLA).
Angefangen hat alles gegen Ende Februar, als ein selbst organisierter Bus mit Hilfsgütern an die Grenze gefahren wurde. "Dieser hat 27 jüngere Frauen und Kinder mit zurück gebracht, das war sehr erfolgreich", berichtet Ann-Kathrin Schneider vom "Matchteam" der IHLA. "Aber das war erst der Anfang." Denn dann stellte sich die Frage: Was passiert jetzt? Schließlich benötigen die Menschen eine Unterkunft. Zusammen mit drei Elternteilen bemüht sich die 22-Jährige darum, "Nachfrage von allen Seiten und gesammelte Angebote zusammen zu bringen." Bereits zwölf Angebote habe man in einer Woche vermitteln können. Doch leider seien auch Probleme aufgetaucht.
Menschen bleiben wohl mindestens 3 Monate
"Die Menschen, die etwas anbieten, sollten sich bei der Entscheidungsfindung darüber im Klaren sein, was da auf sie zu kommt", rät Ann-Kathrin Schneider. "Wir gehen davon aus, dass die Menschen mindestens drei Monate bleiben."
Die Menschen wollen zwar nicht hilflos sein, sie wollen auch arbeiten gehen, aber am Anfang sei es eben auch eine finanzielle Herausforderung für die Gastgeberfamilien. Gut gemeinte Angebote sollten da wohlüberlegt sein. Auch reiche besipielsweise ein freies Kinderzimmer von 8,5 Quadratmetern für eine Mutter mit zwei Kindern nicht unbedingt aus, so Schneider. Zudem hätten die Flüchtigen meist kein Geld und Rückerstattungen oder Zuschüsse seien nicht vorgesehen.
Auch gebe es erhebliche Wartezeiten bei der Registrierung, aufgrund von fehlendem Personal und Mangel an technischen Geräten zur erkennungsdienstlichen Erfassung - wie vom Kreis Mettmann bestätigt wurde.
Super Rückmeldungen
"Hilfe gerne, aber mit Bedacht", bringt es Schneider auf den Punkt. Um sich die Entscheidung leichter zumachen, können sich Interessierte an einem Leitfaden auf der website orientieren.
Positives bleibt jedenfalls zurück: "Wir bekommen super Rückmeldungen, wir kennen die Leute zwar nicht, aber die Kinder konnten am Montag schon zu Schule gehen. Da waren die Schulen total kooperativ", kann die engagierte Studentin berichten.
Die Menschen, die erst mal untergebracht sind, hätten einen großen Vorteil, denn sie müssen nicht in die Landeserstaufnahmestelle Bochum oder in eine Sporthalle. "Das ist viel wert und sehr schön", so Schneider.
"Wir sind tief beeindruckt von den Bürgern, die einfach ihre Türen öffen für wildfremde Menschen, das finde ich wirklich klasse, aber vorher infomieren bitte! Und dann auch mit den Ukrainern darüber sprechen: Wie wollt ihr das Zusammenleben gestalten?"
Wer Wohnraum anbieten möchte, wende sich an den Verein.
Integrationshilfe Langenberg e.V. (IHLA) ist ein gemeinnütziger Verein, gegründet während der Flüchtlingskrise im Jahre 2015.
Angebote werden unter https://ihla-verein.de/formular-wohnungsangebot/ angenommen, Anfragen bitte an hilfe@ihla-verein.de
Autor:Harald Landgraf aus Dinslaken |
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