Hunde in der Ukraine: Futterspenden sind gut, doch mit Geldspenden hilft man effektiver

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Mit einem Transporter voller Spenden ging es kürzlich für Roy Nielsen in die Ukraine. Der Tierschützer, der nicht nur für den Verein "Tiere in Not" aktiv ist, sondern sich auch bei "Protect Animals with us" (PAWU) einsetzt, nahm gemeinsam mit Polina Balitser eine lange, riskante Fahrt auf sich, um Hunden im Tierheim Sirius (Kiew) ein besseres Leben zu ermöglichen.
"Fast 3.000 Tiere sind dort untergebracht", war Nielsen erschrocken von dem, was er in dem fremden Land zu sehen bekam. "Man kann sich die Zustände dort gar nicht vorstellen." Besonders schockierend: Das sind noch die Hunde, denen es verhältnismäßig gut geht, weil sich überhaupt jemand um sie kümmert. Auch auf der Straße leben viele herrenlose Tiere, oft sind sie ausgehungert und krank.

"Gerade Hunde werden dort eher als Dreck angesehen und nicht als Lebewesen betrachtet", weiß André Plambeck vom Vorstand des Tierschutzvereins "PAWU". Als er sich im Rahmen der Fußball-EM 2012 über die Ukraine informierte, wurde er erstmals auf das dortige Leid der Tiere aufmerksam. "Zunächst war ich dann bei einem anderen Verein aktiv und schließlich gründete ich vor rund zwei Jahren gemeinsam mit Polina Balitser und weiteren Tierschützern ,Protect Animals with us'."

Diesem Verein gehören auch Uta Schokolinski-Nielsen und Roy Nielsen an. Als es darum ging, Spenden zu sammeln und diese in die Ukraine zu bringen wurden sie sofort aktiv. Viele Futterspenden, Hundekörbe, sonstiges Spielzeug und Zubehör sowie teilweise auch Medikamente kamen zusammen. "Ein Transportunternehmen zu engagieren, um diese Sachen nach Kiew zu bringen, ist viel zu teuer, daher habe ich mich entschieden, mit meinem Fahrzeug die 2.000 Kilometer zurückzulegen", so der Langenberger. Ein wenig Glück gehörte schon dazu, dass er es problemlos durch den Zoll an der Grenze schaffte. "Wir hatten den Transporter und den Anhänger geschickt beladen", berichtet er. "Eine umfangreiche Kontrolle hätte mit Sicherheit sechs bis sieben Stunden gedauert. Aber als wir kamen, war gerade Schichtwechsel, so warfen die Zollbeamten nur einen kurzen Blick in den Wagen und innerhalb von nur einer Stunde hatten wir das hinter uns."

Ein hoher Aufwand wurde also betrieben, um die Spenden übergeben zu können. "Wir leben den Tierschutz eben", sagt Nielsen. "Und das Ganze hatte auch den Vorteil, dass ich sehen konnte, an was es noch fehlt und wie das Team des Tierheims arbeitet." Dabei kam er zu folgender Erkenntnis: "Futter- und Sachspenden sind natürlich gut, doch mit Geldspenden hilft man effektiver!" Denn die mehreren hundert Kilogramm Hundefutter seien in Anbetracht der 3.000 Hunde viel zu wenig gewesen.

"Und Futter gibt es dort auch, nur fehlt es an Geld, um es in ausreichender Menge zu kaufen", weiß auch Plambeck. Und genau hier wolle man nun ansetzen. Natürlich hat es auch Sinn gemacht, den Hunden mit Hundekörben, Decken und anderem Material das Leben schöner zu gestalten, letztendlich müssen sie aber satt werden." Desweiteren müsste man Bürger und Tierschützer vor Ort intensiver über die Wichtigkeit von Kastrationen aufklären, sind sich Uta Schokolinski-Nielsen, Roy Nielsen und André Plambeck einig.

Wer mehr über den Verein "Protect Animals with us" erfahren und helfen möchte, kann sich auf www.pawu.org informieren. Hier sind auch Daten zum Spendenkonto und Berichte über die verschiedenen Projekte zu finden.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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