Gemeinsamkeiten beim Frühstück entdecken
Das Thema „Integration“ ist viel diskutiert in der heutigen Gesellschaft. Im Gemeinschaftsraum der Caritas auf der Friedrich-Ebert-Straße findet Integration beim Frühstücken statt. Denn hier wird immer am letzten Mittwoch im Monat ein Frauenfrühstück veranstaltet, bei dem Frauen aus verschiedensten Nationen zusammenkommen, sich austauschen und so möglicherweise Sprachbarrieren gelockert werden können.
Die Idee zu diesem Projekt stammt von Christine Otte, die Migrationsberatung bei der Caritas anbietet. Sie brachte diese Aktion ins Rollen, indem sie den griechischen Frauenverein, die Katholische Frauengemeinschaft St. Marien und die Frauengruppe der Ditib-Moschee Velbert ansprach und so ein internationales Frühstück auf die Beine stellte.
„Das Frühstück findet jeden letzten Mittwoch im Monat um 9.30 Uhr statt. Wünsche der Frauen werden zusammen besprochen und wir probieren diese so weit wie möglich umzusetzen“, sagt Otte. Zum zweiten Mal fand dieses Frühstück nun schon statt und rund 45 Frauen nahmen teil. Noch stecke das Projekt in den Kinderschuhen, so Otte, doch sie hofft, dass es sich auf Dauer etabliere. So könne man neben dem Frühstück beispielsweise auch Gesundheitsberatungen oder Lesungen für die Frauen anbieten.
Das Konzept ist darauf ausgelegt, dass ausländische und deutsche Frauen sich kennenlernen. „Das Ziel des Vorhabens ist es, Vorurteile gegenüber Ausländern abzubauen“, erläutert Otte.
Frauen, die aus der Türkei, Brasilien, Afrika, Tunesien, Russland, Serbien oder Marokko stammen, sind bislang vertreten. Viele von ihnen haben noch Hemmungen Deutsch zu sprechen, das Frühstück bietet ihnen die Möglichkeit ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Diesen Vorteil sieht auch Nazmiye Alsancak, Vorsitzende der Frauengruppe der Velberter Ditib-Moschee-Gemeinde. „Mein Traum ist es, dass viele verschiedene Nationen miteinander frühstücken und dass Frauen, die nicht so gut Deutsch sprechen, sich zutrauen, mit anderen Frauen zu sprechen.“
Das Alter der teilnehmenden Frauen spielt keine Rolle. Die jüngsten sind Mitte 30, nach oben ist keine Grenze gesetzt, manche Frauen kommen auch mit ihren Kindern. So wie die gebürtige Afrikanerin Aster Gebregziabiher, die ihre Sprachkenntnisse beim Frühstücken gerne auffrischt:„Ich bin hier, weil es Spaß macht und um Deutsch zu lernen.“
Auch die in der Türkei geborene Güler Türkmen kommt gern. „Frau Otte hat mich angesprochen, dann habe ich aus Neugier vorbeigeschaut und war begeistert“, erklärt Türkmen.
Wie wichtig dieser Austausch der Frauen ist, formuliert Otte: „Integration ist wichtig, nicht nur für die Ausländer. Auch die deutsche Gesellschaft muss sich mit der ausländischen Kultur befassen. Die Frauen merken oft, dass sie zum Beispiel die gleichen Sorgen haben und dass Fremdes gar nicht so fremd ist.“
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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