Engagiertes Tafel-Team gibt Lebensmittel aus
Gelungener Start an neuem Standort in Velbert
Frisches Obst und Gemüse, süße Teilchen, Brötchen und Brot, haltbare Zutaten wie Nudeln und Co. sowie mehr - an der Mettmanner Straße 53-55 in Velbert werden zahlreiche Lebensmittel in Tüten gepackt und an die Gäste der Tafel für Niederberg raus gegeben.
Diese haben den neuen Standort in Velbert gut angenommen und halten sich zudem gewissenhaft an die strengen Maßnahmen, die die Corona-Pandemie gerade allen abverlangt. Doch war es gar nicht die Pandemie allein, die das Tafel-Team rund um Koordinatorin Tanja Högström in den vergangenen Monaten vor Herausforderungen stellte. Die neuen Räume zu finden und den Anforderungen entsprechend umzubauen, hielt alle seit geraumer Zeit auf Trapp. Über 100.000 Euro wurden bereits in den großen Komplex mit Büro, Küche, Veranstaltungsraum, Lebensmittel-Ausgabe und Lagerräumen investiert. Und ganz fertig ist die Bergische Diakonie als Betreiber der Tafeln für Niederberg immer noch nicht. Mit dem offiziellen Start des Betriebes sind die größten Hürden aber genommen.
Räume dürfen nicht
betreten werden
Jeden Dienstag und jeden Donnerstag kommen die Gäste und holen sich gegen einen symbolischen Obolus die Lebensmittel ab. "Sonst war es üblich, dass die Frauen und Männer in die Räume gekommen sind und sich aus den zahlreichen Lebensmitteln das ausgesucht haben, was sie brauchen", erläutert Tanja Högström. "Wegen der Pandemie mussten wir die Abläufe allerdings ändern. Nun geben sie ihre Taschen und Tüten am Eingang ab, wo ihre Tafel-Karte gescannt wird und nennen eventuell konkrete Wünsche. Unsere Ehrenamtlichen füllen sie dann entsprechend und geben sie nach draußen." Ein alphabetisch angelegter Zeitplan sorgt dafür, dass nicht zu viel Andrang auf einmal herrscht. Und selbstverständlich ist beim Warten vor dem Gebäude das Tragen einer Maske erforderlich sowie das Einhalten des Mindestabstandes von 1,5 Metern. "Das klappt sehr gut!"
Die ehrenamtlichen Helfer sortieren die Spenden, organisieren den Ablauf und geben Acht darauf, dass jeder Gast seinen Kühlschrank sowie seine Vorratsschränke füllen kann, obwohl das Geld knapp ist. "Auch wir mussten uns in Teams aufteilen, um Corona-konform arbeiten zu können", informiert Standortleiterin Monika Hülsiepen. An Mitarbeitenden fehle es für die Vormittage aktuell nicht.
Bald soll es eine
Abend-Tafel geben
Dennoch sucht die Bergische Diakonie nach weiteren Ehrenamtlichen. "Wir möchten eine Abend-Tafel einführen", so Högström. "Wir wissen noch nicht, an welchem Wochentag sie stattfinden soll, aber wir suchen jetzt schon acht bis zehn Leute, die sich engagieren möchten." Berufstätigen, Alleinerziehenden und weiteren Interessierten soll damit ebenfalls die Möglichkeit geboten werden, das Angebot wahrzunehmen. "Außerdem finden seit Anfang der Pandemie samstags Hauslieferungen statt. Diese werden von einer Studenten-Gruppe organisiert."
Spenden werden
dringend benötigt
Die finanzielle Absicherung der Tafel durch regelmäßige Spenden ist nach wie vor äußerst wichtig, damit der Service in dieser Form aufrecht erhalten werden kann. "Leider sind die Spenden durch Corona zurückgegangen, dabei ist der Bedarf durch Kurzarbeit und Kündigungen gestiegen", sagt Renate Zanjani, Leitung der Tafel Niederberg. Und auch der weitere Umbau des neuen Standortes erfordere nochmal gut 50.000 Euro. So müssen die drei Lagerhallen noch fertig gestellt werden. "Bei einer brauchen wir zum Beispiel ein neues Dach", so Zanjani. Durch einen Benefiz-Lauf seien die ersten 12.500 Euro bereits zusammen, nur am Rest fehle es noch. "Dabei mussten wir neben Fördermitteln und Spenden bereits bei der Herrichtung der anderen Räume schon auf Rücklagen zurückgreifen", so Tanja Högström.
1.240 Tafel-Karten
in Niederberg
1.240 Tafel-Karten in ganz Niederberg gibt es, informieren die Verantwortlichen weiter. "Zum Teil sind es Paare oder Alleinstehende, zum Teil aber auch Familien mit vielen Kindern, die Anspruch auf die Herausgabe der Lebensmittel Tafel haben." Mit einem Programm, das von der Tafel aus Bergisch Gladbach übernommen wurde, wird seit kurzer Zeit alles genau dokumentiert. "Die neuen Tafelkarten werden am Eingang gescannt und unsere Helfer sehen, für wie viele Personen Obst, Gemüse und mehr zusammengepackt werden muss." Auch das Ablauf-Datum der Karte sowie weitere Details sind eingetragen. "Ein tolles System", sind sich alle einig.
Kontakt: Wer spenden oder helfen möchte, kann Kontakt zu Renate Zanjani, Leitung Tafel Niederberg, aufnehmen. Sie ist unter Tel. 0202/2729603 oder per E-Mail an renate.zanjani@bergische-dianonie.de erreichbar.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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