Experten in eigener Sache
„Sie sind der Ansporn und der Motor für gegenseitige Hilfe. Hier agieren Experten in eigener Sache zusammen“ – mit diesen Worten beschreibt Bürgermeister Dirk Lukrafka die Selbsthilfegruppen, die mit dem Klinikum Niederberg kooperieren. Und das sind an der Zahl 20 Stück. Ob „Starke Frauen gemeinsam gegen Brustkrebs“, die Selbsthilfegruppen „Prostata“ und „Depression“ oder die Gruppe „High Sensitive“ – aktuellen und ehemaligen Patienten sowie deren Angehörigen wird eine Plattform geboten.
Nun erhielt das Klinikum Niederberg die Auszeichnung „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“, da es im Rahmen der Kooperationen mit den Selbsthilfegruppen die strengen Anforderungen des Netzwerks für Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen erfüllt. „Das Klinikum Niederberg ist das einzige Krankenhaus im Kreis Mettmann mit diesem Zertifikat“, hebt Volker Münchow (MdL) hervor, der die Urkunde in Vertretung für den Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW an Professor Dr. med. Mark Goepel, Ärztlicher Direktor Klinikum Niederberg, überreichte.
Im Sommer 2013 startete das Klinikum Niederberg mit dem Projekt „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“. Seitdem sind in vielen Sitzungen des Qualitätszirkels die Qualitätskriterien intensiv bearbeitet worden. Ziel war es, die Selbsthilfe als einen wichtigen Baustein innerhalb der medizinisch- pflegerischen Versorgung zu etablieren. „Die Auszeichnung stellt nun den Höhepunkt der geleisteten Arbeit dar. Von den Ergebnissen dieser Arbeit profitieren alle: Mitarbeiter, Patienten und ihre Angehörigen“, so Johannes Hindenburg, Qualitätsmanagement Klinikum Niederberg. Das habe man vielen engagierten Leuten zu verdanken.
„Besonders hervorgehoben werden sollte Gisela Laab“, so Dr. Goepel. Gisela Laab ist seit über sechs Jahren Beauftragte der Selbsthilfegruppen in dem Velberter Krankenhaus. „Zuerst übernahm sie diese Stelle mit den Gruppen ,Brustkrebs‘ und ,Kontinenz‘“, erinnert der Ärztlicher Direktor des Klinikum Niederberg. Seither konnte sie durch ihren Einsatz viele weitere Selbsthilfegruppen am Klinikum Niederberg verorten: Brustkrebs, Blasenkrebs, Darmkrebs/ILCO, Depression, Herz, High Sensitiv, Inkontinenz, Migräne, Pflegende Angehörige, Prostatakrebs, Unterleibskrebs, Trauercafé, Angehörigengruppe Psychiatrie sowie das Klön-Café und der Kreativnachmittag.
„Der Kontakt zu Menschen, die dieselben Beschwerden kennen, ist enorm wichtig. Das habe ich nicht nur erkannt, sondern das hilft mir auch bei meiner täglichen Arbeit“, so Goepel. „Reale Menschen sind Vorbilder und zeigen auf, wie schwierige Situationen gut zu meistern sind.“ Oft spreche er daher seinen Patienten die Empfehlung aus, sich den Gruppen anzuschließen. Denn: „Wir können stolz auf sie sein!“
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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