„Assistenzhunde willkommen“
Ein Aufkleber mit wichtige Botschaft
Es ist nur ein kleiner Aufkleber, der am Eingang eines Geschäftes oder einer Einrichtung angebracht wird. Die Botschaft dahinter ist allerdings wichtig - ganz besonders für Menschen, die aufgrund von Krankheit oder einer Behinderung auf die Hilfe eines Assistenzhundes angewiesen sind.
"Assistenzhunde willkommen" heißt eine Kampagne des Vereins "Pfotenpiloten", die darauf abzielt, Bürger zu informieren sowie zu sensibilisieren und den Betroffenen mehr Möglichkeiten zu schaffen, um am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Kerstin Griese (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestages und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, gehört zu den Befürwortern dieser Kampagne. Gemeinsam mit Barbara Wendt vom SPD Ortsverband in Velbert brachte sie nun den offiziellen Aufkleber "Assistenzhunde willkommen" am Willy-Brandt-Zentrum, Schlossstraße 2, an. "Für uns ist es selbstverständlich, dass Assistenzhunde Zutritt zu unseren Räumlichkeiten haben! Das verdeutlichen wir nicht nur mit dem Aufkleber. Denn seit heute haben wir auch Trinknäpfe für unsere vierbeinigen Gäste", informiert Wendt. "Das freut mich sehr! Wir gehen mit gutem Beispiel voran. Am Ministerium habe ich vor einigen Tagen ebenfalls den Aufkleber angebracht", sagt Griese. "Ich hoffe, dass nun viele Geschäfte, Restaurants sowie Kulturhäuser nachziehen."
Zutritt ist leider keine Selbstverständlichkeit
Denn für Menschen, die einen Assistenz- oder Blindenführhund mit sich führen müssen, ist es leider nicht selbstverständlich, überall Zutritt mit ihrem tierischen Helfer zu bekommen. "Leider ist vielen Leuten nicht bewusst, dass auch ich nicht eintreten kann, wenn Cali draußen bleiben muss", erläutert Julia Standke, Vorsitzende von "Assistenzhunde NRW". Als Epileptikerin hat sie den Belgischen Schäferhund stets an ihrer Seite. "Er warnt mich durch Fiepen, Knurren oder Bellen, wenn ich Medikamente nehmen muss, weil sonst ein epileptischer Anfall droht." Dafür wurde der sechsjährige Rüde intensiv geschult.
Ebenso ein Feingefühl beweist Farah täglich. Die weiße Königspudel-Dame ist Marion Höltermanns Blindenführhund und kennt 42 Hörzeichen ihres Frauchens, um sie sicher durch den Alltag zu führen. "Ich wünsche mir mehr Akzeptanz und Toleranz", sagt die Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Ratingen. Häufig erlebe sie, dass Menschen eine generelle Abneigung gegen Hunde haben und sich nicht einmal damit auseinandersetzen, welche wichtige Funktion sie erfüllen.
Rechtliche Regelungen
Neben mehr Aufklärung in der Bevölkerung ist es der Parlamentarischen Staatssekretärin auch ein Anliegen, dass rechtliche Regelungen getroffen werden. "Für Blindenführhunde gibt es das bereits", sagt Kerstin Griese. "Bei den Assistenzhunden leider noch nicht. Daran muss sich schnell was ändern!" Schließlich würden sich solche Hunde für ein sehr großes Spektrum an Krankheiten und Beschwerden einsetzen lassen und den Betroffenen das Leben deutlich vereinfachen. "Dazu zählt unter anderem Diabetes, Autismus, Epilepsie, Depressionen und mehr", informiert Roswitha Warda von den "Pfotenpiloten".
Information:
Weitere Informationen zu der Kampagne "Assistenzhunde willkommen" sowie über die Arbeit der "Pfotenpiloten" finden Interessierte unter www.pfotenpiloten.org.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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