Denkwürdige Ereignisse und Einsätze in 2011

Ein hauptamtlicher Feuerwehrkollege, der zu seinem eigenen brennenden Wohnhaus gerufen wird, eine gefährliche Chemikalie, die, unerkannt jahrzehntelang im Keller des „Rökels“ gelagert, zu bergen ist, eine Massenkarambolage auf der A 44 – von spektakulären Großeinsätzen blieb die Velberter Feuerwehr im vergangenen Jahr zwar verschont, doch so manch denkwürdiges Ereignis aus 2011 wird den Helfern noch lange in Erinnerung bleiben. Auf der Jahreshauptversammlung in der vollbesetzten Fahrzeughalle der Hauptwache zogen sie jetzt Bilanz .
Denkwürdig ist, was aus Brüssel auf die Feuerwehren zukommen könnte und den Chef der Velberter Brandschützer, Wolfgang Kreggenwinkel, in Alarmstimmung versetzt: Einer neuen Arbeitszeitrichtlinie der Europäischen Union zufolge soll ehrenamtliches Engagement in die maximale Wochenarbeitszeit von 48 Stunden für Arbeitnehmer einbezogen werden. „Das würde die Existenz der Freiwilligen Feuerwehren bedrohen“, so der Leiter der Feuerwehr. Es könne nicht angehen, dass Brüsseler Bürokraten die ehrenamtliche Betätigung bei Feuerwehren und Hilfsorganisationen einengten: „Diese Regelung träfe auch jeden Übungsleiter.“ Der Deutsche Feuerverband als bundesweite Dachorganisation habe bereits interveniert.
Der Wertschätzung vor Ort kann sich die Feuerwehr indessen sicher sein, waren Rat und Verwaltung mit Bürgermeister Stefan Freitag an der Spitze prominent vertreten. Freitag bedankte sich bei allen Abteilungen, von der Jugendfeuerwehr über die Aktiven bis zur Ehrenabteilung und dem Musikzug, und er vergaß die Freunde und Förderer nicht. So gebe es Arbeitgeber, Menschen, die sich der Stadt verpflichtet fühlen, für die es selbstverständlich sei, Mitarbeiter für Einsätze freizustellen. Den Gegenentwurf sah Freitag in den Eigentümern der Hertie-Immobilie, die sich, wie beim Brand in dem ehemaligen Kaufhaus deutlich wurde, nicht für ihren Besitz interessierten. Hier tue sich ein Spannungsfeld auf zwischen blankem Profitstreben und den Menschen, die sich einsetzten: „Ihr Modell ist das bessere und hat Unterstützung verdient“, so Freitag.
Anschließend standen Neuaufnahmen, Beförderungen sowie zahlreiche Ehrungen auf der Tagesordnung.