Briefmarken-Sammler begingen 80-Jähriges

Eine Gruppe von 14 Teilnehmern, die noch gut zu Fuß waren, unternahm einen selbstfinanzierten Tagesausflug nach Soest. Nach der Anreise in eigenen Pkw und einem kleinen Umtrunk bei der Ankunft informierte ein Stadtführer über Geschichtliches und Wissenswertes der alten Hansestadt. | Foto: privat
  • Eine Gruppe von 14 Teilnehmern, die noch gut zu Fuß waren, unternahm einen selbstfinanzierten Tagesausflug nach Soest. Nach der Anreise in eigenen Pkw und einem kleinen Umtrunk bei der Ankunft informierte ein Stadtführer über Geschichtliches und Wissenswertes der alten Hansestadt.
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Ausflug nach Soest – Fest in bescheidenem Rahmen im Vereinslokal in Velbert – Schwierige Gründungsjahre der BSG

80 Jahre Briefmarken-Sammler-Gemeinschaft 1938 Velbert. Auf so viele Jahre des Bestehens können nur wenige Vereine zurückblicken. In welchem Rahmen soll man so einen runden Geburtstag feiern? Dazu gab es im Vorfeld viele Überlegungen und Diskussionen.

"Natürlich wurde zunächst ein publikumswirksames Fest mit einer Ausstellung und möglichst einem, dem Anlass entsprechenden, Sonderstempel in Erwägung gezogen", erklärt Marion Dommenz von der BSG.
Doch in Anbetracht der sinkenden Mitgliederzahlen und des zunehmenden Alters der Sammlerfreunde zerplatzten die hochfliegenden Träume, und man wurde ziemlich rasch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. "Besonders schmerzlich war dabei, dass auf eine Einladung der Sammlerfreunde aus der französischen Partnerstadt Châtellerault verzichtet werden musste. Die Verbindung zum dortigen Briefmarkenverein besteht bereits seit 50 Jahren", sagt Dommenz. Ein weiterer Aspekt waren die begrenzten finanziellen Mittel der BSG Velbert. Also schaute der Verein den Fakten ins Auge und entschied sich für ein Fest in bescheidenem Rahmen und ohne Öffentlichkeit.
Eine Gruppe von 14 Teilnehmern, die noch gut zu Fuß waren, unternahm am Samstag, 23. Juni, einen selbstfinanzierten Tagesausflug nach Soest. Nach der Anreise in eigenen Pkw und einem kleinen Umtrunk bei der Ankunft informierte ein Stadtführer kompetent über Geschichtliches und Wissenswertes der alten Hansestadt, wobei er seinen Vortrag durch allerlei „Dönekes“ belebte und auflockerte. Danach mussten erst einmal Hunger und Durst gestillt und die Beine ausgestreckt werden.
Anschließend gab es Zeit zur freien Verfügung, in der man auf eigene Faust weitere Sehenswürdigkeiten erkunden, einen Bummel durch die Fußgängerzone machen oder auch einfach die Ruhe in den grünen Oasen der Stadt genießen konnte. Inzwischen hatte die Sonne den vormittags noch bedeckten Himmel erobert, und so konnte man im Biergarten des ältesten Gasthauses in Westfalen noch einen Kaffee oder ein Bier trinken, bevor nach einem Spaziergang über den Stadtwall die Rückreise in die Heimat angetreten wurde.
Am Sonntag, 24. Juni, trafen sich die Mitglieder der BSG, teils mit Partnern, zur offiziellen Jubiläumsfeier mit Abendessen in ihrem Vereinslokal in Velbert. Die Vorsitzende Doris Vorberg erinnerte in ihrer Begrüßungsansprache an die schwierigen Gründungsjahre der BSG.
Nach zwei Zeitungsaufrufen trafen sich im Juni 1938 die ersten Sammlerfreunde im sogenannten „Gewerkschaftshaus“, der Gaststätte „Zum Park“. Bei der zweiten Zusammenkunft beschlossen vier Gleichgesinnte, sich in regelmäßigen Abständen zum Briefmarkentausch zu treffen und legten damit den Grundstein für die heutige BSG. Dies sprach sich schnell herum. Der Verein wuchs und wurde immer aktiver. Schon bald wurde der erste Neuheitendienst eingerichtet.
Doch als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, begann auch für die BSG eine schwere Zeit. Viele Freunde wurden einzogen, und manch einer kam nicht zurück. Doch bereits 1943 beschloss die damalige Vereinsleitung trotz der schwierigen Bedingungen, die Liebhaberei des Briefmarkensammelns wiederaufzunehmen. Das Vereinsverbot der Alliierten und die Währungsreform brachten allerdings weitere Rückschläge. Erst Anfang der 50er Jahre ging es in ruhigeres Fahrwasser. Die BSG trat mit ersten Werbeschauen an die Öffentlichkeit und weckte bei zahlreichen Mitmenschen das Interesse an der Philatelie. Mit dem Wiedereintritt in den Landesverband 1957 begann eine Erfolgsgeschichte, die den Velberter Verein weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt machte.
Im Anschluss an diesen Rückblick sorgte die Wirtin des Vereinslokals wie gewohnt für schmackhafte und reichliche Portionen, nach deren Verzehr eine lebhafte Unterhaltung einsetzte, nicht zuletzt über den gelungenen Ausflug am Tag zuvor.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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