„Wir werden uns weiter für Kinder einsetzen“
Das war für Landrat Thomas Hendele neu: Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen überreichte er das Bundesverdienstkreuz an Ehepaare und nicht an einzelne Personen. Nachdem er einem Ehepaar in Monheim am Rhein die hohe Auszeichnung überreicht hatte, folgten nun Doris und Lothar Jäger aus Tönisheide.
Vor 15 Jahren fingen die Jägers damit an, während der Adventszeit bei Karstadt Geschenke einzupacken. Von morgens bis abends waren sie im Untergeschoss des Kaufhauses fleißig, dafür verlangten sie eine Spende für den Förderverein der Kinderklinik am Klinikum Niederberg. Das Verpackungsmaterial stellte Karstadt zur Verfügung. „Eine ungeheure Leistung, ohne dass eine große Organisation dahinter steht,“ staunte Landrat Thomas Hendele. Doris und Lothar Jäger führten die Aktion auch weiter, als aus Karstadt Hertie wurde. „Da wurden einige 1.000 Euro gesammelt, die zu 100 Prozent dem guten Zweck zugute kamen“, stellte Hendele fest.
Nachdem das Hertie-Haus geschlossen war, ließ das die Jägers nicht ruhen: „Sie organisierten eine Tombola, gingen dafür Klinken putzen, damit Spenden für die Down-Ambulanz an der Kinderklinik zusammen kamen. So eine große Leistung habe ich während meiner Amtszeit nie kennengelernt“, räumt der Landrat ein.
Die Jägers engagieren sich nicht nur für die Jüngsten, sondern auch für die Senioren. Seit neun Jahre veranstalten sie im Café Kirchplatz in Tönisheide kostenlose Bingo-Nachmittage. „Für die Menschen, die kommen, ist das eine Bereicherung“, hat Hendele erfahren und stellt fest, dass sich das Ehepaar nach dem Ausstieg aus dem Berufsleben nicht ins Private zurückgezogen hat, sondern für andere was getan hat.
Bevor der Landrat des Kreises Mettmann die Auszeichnung im Namen von Bundespräsident Joachim Gauck überreichte, äußerste er noch eine Bitte: „Ich hoffe, Sie machen noch ein bisschen weiter.“
„Wir haben das aus Überzeugung gemacht“, so Lothar Jäger bei seinen Dankesworten. Er räumt ein, dass sie von der Auszeichnung völlig überrascht wurden. Das Päckchenpacken ging auf eine Anregung des Landes zurück, so sollte ein bisschen Geld in die Kassen der Jugendabteilungen von Sportvereinen kommen. „Zunächst haben wir das für die Jugend des Schützenvereins Kleine Schweiz gemacht. Als es da keine Jugend mehr gab, haben wir uns entschlossen, die Kinderklinik zu unterstützen.“
Und: „Wir werden uns weiter für Kinder einsetzten“, kündigt er an. Aber seine Frau und er suchen einen Ort, an dem sie ihre Tombola-Tische aufbauen können. „Im Foyer des Klinikums geht das aus Brandschutzgründen nicht mehr und bei Kaufland auch nicht. Jetzt suchen wir eine neue Stelle, wo viele Leute hinkommen und wir trocken stehen können.“
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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