Wir sind bunt. Von Hawaii nach Velbert Juha Sironen ist viel rumgekommen - nun will er sesshaft werden
„What‘s wrong with you?“ (Was läuft falsch bei Dir?) Das ist die wohl häufigste Frage, die der aus Finnland stammende Juha Sironen zu hören bekommt, wenn er erzählt, dass er von Hawaii nach Velbert gezogen ist.
Der 53-Jährige ist viel rumgekommen in der Welt. Die vergangenen 16 Jahre hat er in den USA gelebt, unter anderem in Los Angeles und zuletzt auf Hawaii. Was für viele Deutsche ein Traum-Urlaubsziel ist, war auch für den Finnen ein Traum: Dort lernte er seine deutsche Frau kennen. „Sie hat auf Hawaii Urlaub gemacht. Das war 2002. Ich habe dort für eine finnische Firma gearbeitet. Wir lernten uns kennen und verliebten uns.“
Seitdem gehören die Beiden zusammen. Die Hochzeit folgte, zwei Söhne erblickten vor fünf beziehungsweise zwei Jahren das Licht der Welt. „Mein Großer wurde in den USA geboren, der Kleine in Deutschland“, erzählt der Familienvater, der derzeit in einem VHS-Kurs die deutsche Sprache lernt. Jetzt will die Familie hier sesshaft werden. „Die Chance ergab sich, weil unsere finnische Firma, meine Frau arbeitet inzwischen auch für sie, nun auch in Deutschland tätig ist. Meine Frau arbeitet bereits, ich starte im Sommer, wenn ich besser deutsch spreche.“
Dass der Firmensitz in Essen liegt, ist dabei pures Glück. „Meine Frau kommt aus Dortmund.“ Die Familie wohnt quasi in der Nähe. Und das ist der Riesen-Pluspunkt für Sironen. „Das gefällt mir hier besser als auf Hawaii: dass die Familie in der Nähe ist!“
Deshalb will das Paar hier sesshaft werden. „Natürlich vermisse ich meine Heimat Finnland. Aber zum Glück muss ich geschäftlich häufig dorthin. Und wenn wir im Ruhestand sind, können wir noch häufiger nach Finnland reisen.“ Dort, so glaubt der 53-Jährige, haben es Fremde noch schwerer als in Deutschland. „Die Finnen sind sehr ruhig, ein bisschen verschlossen.“ Er hingegen habe keine Probleme, in Kontakt mit Deutschen zu kommen. „Ich fühle mich hier willkommen.“ Seine Kinder besuchen eine Kindertagesstätte und fühlen sich ebenfalls sehr wohl. „Sie sprechen deutsch und englisch fließend.“
Statt Traumstränden und gutem Wetter hat der Finne aber auch in Deutschland schon einige Vorteile erkannt. „Ich liebe Sauerkraut, Brötchen und deutsche Plätzchen.“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.