„Wir gucken vor Wände“
Ein erstes Treffen der Anwohner am Pöthen hat gezeigt: Eine breite Mehrheit ist gegen die Bebauung der Oberen Hügelstraße. Und so schließen sich die Gleichgesinnten jetzt in einer Interessengemeinschaft (IG) „Gegen die Bebauung Obere Hügelstraße“ zusammen. „In der kommenden Woche wird der Verein gegründet, das muss jetzt schnell gehen“, sagt Wolfgang Gies, Sprecher der Interessengemeinschaft. Denn schon in Kürze stünde das Thema wieder auf der Tagesordnung der Politik.
Die Ziele, die die IG verfolgt, liegen auf der Hand. „Wir sind gegen eine Bebauung dieses Bereichs, weil wir dies als mittelfristige Fehlplanung ansehen“, so Gies. Denn die Verödung der Innenstädte käme die Städte teurer zu stehen als die Einnahmen aus der Vermarktung von so genannten Außenbereichen.
Das ist geplant: Angrenzend an das Wohngebiet Pöthen hat die Stadt Velbert rechts und links der Hügelstraße mehr als 30.000 Quadratmeter landwirtschaftliche Nutzflächen erworben, die inzwischen in Bauland umgewandelt wurden. Damit entsteht Platz für ca. 60 Häuser, vorwiegend Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften, mit einer bis zu zweigeschossigen Bauweise.
Für Gies und die anderen Anwohner nicht nachvollziehbar: „Hier fehlt einfach die Infrastruktur, wir müssen alle mit dem Auto zum nächsten Supermarkt fahren.“
Davon abgesehen sei die Hügelstraße bereits heute eine der meistbefahrenen Straßen in Neviges. „Zumindest muss ein Konzept her, wie die Anwohner vor weiterem Verkehr geschützt werden“, so Gies. Und auch ein Bodengutachten erwartet die IG von der Politik. „Wir wohnen auf felsigem Boden und haben heute schon teilweise Probleme, dass das Oberflächenwasser nicht versickert.“
Darüber hinaus spielen auch persönliche Empfindungen eine Rolle. „Der Ausblick wird zerstört. Durch die zweigeschossige Bauweise sehen die Anwohner dann nur noch vor Wände“, sagt er und bittet die Politik, hier auch die Bedürfnisse der Bewohner zu berücksichtigen. „Uns geht es um ein Mindestmaß an Sicherheit und Schutz.“
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